Trombone Shorty: Cooler Mix aus der Posaune

Berlin (dpa) - Brass, Jazz und Posaune - dazu ein Künstlername, der nach Hip Hop klingt: Trombone Shorty hat mit so manchem Klischee zu kämpfen, wenn er im Dezember durch Deutschland tourt. Der coole Bandleader aus New Orleans, schon früh von Lenny Kravitz gefördert, bringt aber mehr als einen ungewöhnlichen Mix mit auf die Bühne.

Seine Horn-Section ist scharf und eingängig wie einst bei den JB Horns, die bei James Brown für den unvergleichlichen Sound sorgten. Seine Band Orleans Avenue überträgt ihre Rhythmus-Attacken nonstop auf das Publikum.

„Wir haben in den letzten anderthalb Jahren mehr als 200 Shows gegeben, und jede Nacht ließen wir uns einfach von der Musik treiben“, erzählt Troy Andrews, wie er mit bürgerlichem Namen heißt. Mit seiner unbekümmerten, juvenilen Art und seinem gelegentlich hymnischen Stil ist der Multiinstrumentalist und Sänger alles andere als ein verkopfter Feintöner.

Der 25-Jährige steht für den Aufbruch, nicht das Verwalten von Tradition. Das renommierte US-Magazin „Downbeat“, das ihn als einen der aufregendsten Musiker bezeichnet, adelt das Talent in seiner Dezemberausgabe sogar mit einer ausführlichen Coverstory.

Auf seinem zweiten Album „For True“, das im September erschienen ist, hat der 25-Jährige das Niveau seines Grammy nominierten Vorgängers „Backatown“ weiter angehoben. Neben dem manches mal brachial aufbrausenden Sound sind auch die leiseren Arrangements vielschichtig und melodischer geworden.

Crossover-Bands von Jazz, Rock und Pop haben allzu oft den Geruch von Marketingstrategien an sich. Eine möglichst große Masse von Musikfans soll angelockt werden, doch wirklich Großes entsteht dabei nicht. Bei Trombone Shorty ist das anders. Sein aufregendes Gemisch hat der vielseitige Musiker in den Südstaaten selbst angerührt. Nicht nur Kravitz hat deshalb bei den Aufnahmen erneut vorbeigeschaut. Unter anderem Kid Rock, Jeff Beck und Ivan und Cyril von den Neville Brothers veredelten sein aktuelles Werk.

„Ich habe sie in den letzten Jahren auf Touren kennengelernt. Und ich war verrückt danach, mit all diesen Typen zusammenarbeiten“, sagt Andrews stolz.

Tourdaten: 1.12. Karlsruhe, 2.12. Erlangen, 3.12. Köln, 5.12. Stuttgart, 6.12. Mannheim, 7.12. München, 8.12. Berlin, 9.12. Hamburg

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