Unnahbar und verschwitzt: Beady Eye in Köln

Köln. „You’re smelling good“, ruft Liam Gallagher in den „Pumakäfig“ — und er scheint dabei kurz einmal zu schmunzeln. Angesichts eines ausverkauften E-Werks darf das der Frontmann von Beady Eye — was nichts anderes als Oasis minus Noel Gallagher ist.

Knappe 60 Minuten Rock und Britpop, mit einem Gallagher, der seiner Rolle als unnahbarer Superstar in jedem Moment gerecht wird. Es ist ein gutes Konzert, das ausschließlich 13 Beady Eye-Songs vorhält, kein älteres Material. „I move on“, sagt Liam einmal an diesem Abend — der Blick nach vorne, weg vom ungeliebten Bruder.

So sehr sich das um zwei Musiker verstärkte Stammquartett auch bemüht: So richtig will der Funken in Köln nicht überspringen. Die Fans sind neugierig, wohlwollend und auch zufrieden, aber nicht begeistert.

So steigt der Stimmungspegel lediglich bei der aktuellen Single „The Roller“ in Oasis-Höhen, wobei auch Songs wie das beatleske „For anyone“ oder das magische „The morning son“ große Momente lieferten.

Am Ende hatte der durchschwitzte Liam, der seinen Duffle-Coat-Parka nicht auszog oder auch nur aufknöpfte, eine bisweilen in Posen erstarrte Show gewährt — beachtlich, krachend, aber eben nicht mitreißend.

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