Oda Jaune: Die starke Frau und das Kunstgenie

Eine ungewöhnliche Frau und Künstlerin. Porträt der jungen Witwe von Jörg Immendorff, die auf dem besten Weg zu einer erfolgreichen Malerin ist. FOTOS: DAS LEBEN von JÖRG IMMENDORFF

<strong>Düsseldorf. Oda Jaune ist eine Schönheit. Vor dem Tode von Jörg Immendorff nahm sie häufig offizielle Termine für ihren kranken Ehemann wahr, vom Kaiserring in Goslar bis zu Spenden für die ALS-Stiftung. Sie spielte in einem klassizistischen Kleid fast die Rolle einer griechischen Göttin, als im Atelier von Jörg eine Versteigerung für einen guten Zweck stattfand und sie von den Vip-Leuten nur so angehimmelt wurde. In solchen Situationen pflegt die Altherren-Riege der betuchten Sammler dahinzuschmelzen.

In einer Mischung aus Mädchenhaftigkeit und Raffinesse lockt sie die Persönlichkeiten wie die Wichtigtuer an, um sie zugleich an sich abprallen zu lassen. Die Naivität und Schüchternheit der ersten Ehejahre ist längst von ihr gewichen. Wenn sich auf der Vernissage für Andreas Gursky ein ahnungsloser Mann ihr nähert und ein Kompliment macht, lässt sie irgendwann einen Gesprächsfetzen über ihr Kind einfließen, und der Fall ist erledigt.

Sie hat Erfolg. In ihrer ersten Galerie-Ausstellung bei Davide di Maggio in Berlin und Mailand wurden viele Gemälde verkauft. Die kleineren Arbeiten ab 3500 Euro gingen noch am Eröffnungstag weg wie warme Semmeln. Zurzeit ist ihre Kunst in der Fondazione Mudima in Mailand zu bewundern.

Vita Die Künstlerin wurde am 13. November 1979 in Sofia, Bulgairen, geboren, als Michaela Danowska. sie kam mit 13 Jahren für ein Jahr nach Heidelberg in eine Waldorfschule. Ihre Schwester, Ioanna Danowsky, studierte zu der Zeit in der Kunstakademie bei A.R. Penck. 1998 kam sie in den Orientierungsbereich der Kunstakademie Düsseldorf. Sie studierte bis 2003 bei Jörg Immendorff.

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