Schauspieler Cain: „Ich war arrogant, ehrgeizig und rücksichtslos“

Mit der Schauspielerei begann Michael Caine aus Geldnot. Nun wird der Oscarpreisträger mit einer Ausstellung geehrt.

London. Eigentlich heißt er Maurice Joseph Micklewhite — der Schauspieler Michael Caine. Der Londoner mit dem stechenden Blick und dem Cockney-Akzent der englischen Arbeiterklasse hat schon alles gespielt vom egozentrischen Liebhaber über den kleinen Gauner bis zum Butler des Superhelden Batman.

Zu seinem 80. Geburtstag widmet ihm das Museum of London eine Foto-Ausstellung. Er sei stolz, Londoner zu sein, sagt Caine. „Wenn man in London geboren ist, gehört man zu den glücklichsten Menschen der Erde. Das ist eine Stadt, die ich bis zum Tag lieben werde, an dem ich sterbe.“

Geboren wurde Caine 1933 als Sohn eines Fischmarktarbeiters und einer Putzfrau. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Bücher hätten ihm die Augen geöffnet, sagte er einmal: „Ich bin in Elephant and Castle aufgewachsen, was sehr hart war, da war die Bibliothek mein Paradies.“

Michael Caine

Mit der Schauspielerei liebäugelte er früh: „Die ständige Geldknappheit hat mich angetrieben, gut zu verdienen, um nie Not leiden zu müssen.“ Mittlerweile hat Caine an mehr als hundert Filmen mitgewirkt, von der Queen wurde er zum Ritter geschlagen.

Zugetraut hätte das damals dem jungen Mann aus der Arbeiterklasse niemand. Ein unglaublicher Aufstieg — das weiß auch Caine selbst. „Als ob man jeden Tag den Hauptgewinn im Lotto zieht.“Geschafft habe er es, weil er „arrogant, ehrgeizig und rücksichtlos“ gewesen sei. Zweimal gab es für Caine den Oscar — für seine Nebenrollen in „Hannah und ihre Schwestern“ und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“.

Auch wenn Michael Caine seinen 80. Geburtstag feiert, noch scheint er nicht kürzertreten zu wollen. Dieses Jahr kommen zwei neue Streifen mit ihm heraus: Der Action-Film „Now You See Me“ und „Mr. Morgan’s Last Love“ über einen verwitweten Professor und dessen Beziehung zu einer jungen Französin.

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