Schwarzburger Waffensammlung restauriert

Rudolstadt (dpa) - Die kostbare Waffensammlung der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt ist aufwendig überarbeitet worden. Etwa 3500 Rüstungen, Harnische sowie Hieb- und Stichwaffen wurden mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes in den vergangenen Jahren konserviert und restauriert.

Am Donnerstag wurden die Exponate erstmals auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt (Thüringen) vorgestellt. Ziel sei, die weltbekannte Sammlung von 2015 an wieder in ihrem angestammten Platz im sanierten Zeughaus in Schwarzburg im Thüringer Wald zu präsentieren, sagte Lutz Unbehaun, Direktor des Museums Schloss Heidecksburg. Dort befinden sich die Prachtstücke mit Unterbrechung seit 1940.

Die Ursprünge der fürstlichen Waffensammlung der Grafen und Fürsten von Schwarzburg gehen bis ins Jahr 1453 zurück. Seit 1895 war sie im Zeughaus als Museum für jedermann zugänglich. Als 1940 der Stammsitz von Zwangsarbeitern in ein NS-Reichsgästehaus umgebaut werden sollte, wurde die Sammlung auf die Heidecksburg ausgelagert.

1945 sollten die Kostbarkeiten - wie mit der Rüstungssammlung der Eisenacher Wartburg geschehen - als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht werden. Verpackt in Kisten, wurden sie jedoch in den Nachkriegswirren in einem Bahnhofsschuppen „vergessen“ und 1949 wiederentdeckt. Nur etwa 300 der schönsten Stücke sind seit 1962 ständig auf der Burg zu sehen. Die meisten Exponate kamen ins Magazin und harren einer öffentlichen Wiederentdeckung.

Mit der jüngsten Sanierung des Schwarzburger Zeughauses bekommt die über Jahrhunderte entstandene Sammlung eine neue Chance. Nach Ansicht des Direktors der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Helmut-Eberhard Paulus, in dessen Obhut das Zeughaus ist, würde damit ein einzigartiges Museum in Deutschland entstehen. Der Weg bis zur Museumseröffnung ist aber noch steinig. Es fehlt Geld sowohl für das Museumsprojekt als auch für die Sanierung des Hauptschlosses und des ehemaligen Torhauses.

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