Tag der Architektur: Energie wird zur Kernfrage

Häuser müssen heute weit mehr leisten, als nur kreativ oder prunkvoll aussehen.

Düsseldorf. Wer Architektur sagt, meint längst nicht nur kühne Konstruktionen wie freischwebende Treppen in lichtdurchfluteten, aber kühl gestalteten Räumen. In Zeiten von Energiewende und demografischem Wandel reicht das nicht mehr aus.

Die Architektur muss sich neuen Herausforderungen stellen, gute Infrastruktur und dezentrale Pflegeangebote sind Eigenschaften, die Mieter und Käufer heute ebenso interessieren wie die Ausstattung des Bads oder der Zuschnitt der Küche.

Mit dem Leitmotiv „Architektur leben!“ stellen sich Veranstalter und Teilnehmer heute und morgen diesen Fragen offensiv.

Entsprechend vielfältig sind die 437 Objekte in 153 NRW-Städten — vom energiesparenden Passivhaus, über die kernmodernisierte Industriehalle bis hin zum Wohnkomplex, der barrierefrei und zugleich familienfreundlich die Generationen zusammenbringt.

Nur ein Beispiel unter vielen: das Büdericher Gemeindezentrum samt Kita, dessen Turm dem Ensemble die Optik einer italienischen Piazza verleiht.

Der besondere Reiz der Veranstaltung liegt aber vor allem darin, dass sich heute und morgen Türen öffnen, die den meisten Menschen sonst im Alltag verschlossen bleiben. Neben Büro- und Geschäftsräumen sind es vor allem Dutzende Privatwohnungen und Häuser, die jeweils für mehrere Stunden geöffnet sind.

Traditionell stehen die Eigner und zahlreiche Architekten den Gästen zum Gespräch zur Verfügung, diskutieren das Spannungsfeld zwischen Ästhetik und der Nutzbarkeit im Alltag. So kann auch ganz praktisch gefragt werden: Wie lebt es sich im Passivhaus ohne Heizung? Oder: Wie kann ich im Altbau ohne Ängste ans hohe Alter denken?

Dass viele Kindertagesstätten unter den Teilnehmern sind, dürfte indes kein Zufall sein. Es wird viel gebaut, denn ab kommendem Jahr gilt der Rechtsanspruch für Unterdreijährige.

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