Theaterzettel: Vom großen Theater vergangener Zeiten

Theaterzettel sind Zeitzeugnisse. 10 000 davon werden zurzeit digitalisiert.

Düsseldorf. Theaterzettel waren Werbematerial für Wanderbühnen oder Souvenirs für Theaterliebhaber: Die Vorläufer der heutigen Programmhefte sind für Kulturwissenschaftler wichtige historische Quellen. Die Landes- und Universitätsbibliothek Düsseldorf (ULB) hat im Februar mit der Digitalisierung ihres eigenen Archivguts begonnen. Einen Schatz von rund 90 000 Theaterzetteln und Programmheften hütet die Bibliothek. Die ältesten Blätter sind auf das Jahr 1802 datiert, das Papier ist brüchig und muss in Teilen restauriert werden.

Die Sammlung wurde über Jahrzehnte aus privaten Haushalten und öffentlichen Bibliotheken Düsseldorfs zusammengetragen. Darunter sind erste Programmhefte des 1899 gegründeten Apollo-Theaters. Die Zeitgeschichte lässt sich an den Zetteln ablesen. „Es wird gebeten, keine Hunde mit in das Schauspielhaus zu bringen“, heißt es etwa auf einem Programmzettel von 1802.

„Mit eingefügten Busfahrplänen holten die Theaterhäuser das provinzielle Publikum in die Stadt“, erklärt die Kulturwissenschaftlerin Gertrude Cepl-Kaufmann. Sie ist gespannt auf jedes einzelne Exponat: „Der Zugang zu dieser umfassenden Sammlung an Theaterzetteln erschließt uns völlig neue Forschungsmöglichkeiten“, so Cepl-Kaufmann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Liebe und Hass in der Vorstadt
Peter Kurth und Peter Schneider ermitteln im „Polizeiruf“ nach einem Kindsmord in Halle/Saale Liebe und Hass in der Vorstadt
Zum Thema
Aus dem Ressort