Tierisch bissig

Buch-Tipp

Schon Wilhelm Busch und Joachim Ringelnatz haben gezeigt, dass sich Gedichte und Zeichnungen gut leiden können. Das gilt auch für den Band „Viecher in Versen“ von Thomas Gsella, den das Duo Greser & Lenz schön bissig illustriert hat. Da müssen sich starke Löwen schon mal vier Wespen beugen, die seine Zunge als Liebesnest auserkoren haben. Da rufen Fliegen gegen den Froschkönig zur friedlichen Revolution auf, und Lemminge kommen ins Grübeln, wenn ihre Artgenossen sich die Klippen hinabstürzen. Sarkastisch sind Gsellas Reime, die zeigen, wie schnell das Tier zum Menschen und der Mensch zum Tier werden kann. Müssen sich denn schon Kleinkinder zum Affen machen, weil ihnen die Eltern Chinesisch beibringen wollen? „Viecher in Versen“ bietet eine höchst kurzweilige Lektüre, ein bisschen Lebensweisheit gibt es gratis dazu. (step)

T. Gsella: „Viecher in Versen“; C. Bertelsmann, 240 S., 19,99 Euro.

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