Wohin mit all der Kunst?

Platznot in der Berliner Nationalgalerie.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat rasche Klarheit über das in Berlin geplante Museum der Moderne gefordert. „Wir wünschen uns, dass dieses Jahr zumindest eine Richtungsentscheidung kommt“, sagte Parzinger. „Wir müssen wissen, wo die Reise hingeht für die Kunst des 20. Jahrhunderts.“

Der Bundestag, der Geld bewilligen müsste, hat sich bisher noch nicht mit dem Projekt befasst. Die verantwortliche Preußenstiftung drängt auf einen Neubau, weil sie in der Neuen Nationalgalerie aus Platznot nur jeweils etwa ein Drittel ihrer hochkarätigen Sammlung der Klassischen Moderne zeigen kann.

Zudem hat der inzwischen 84-jährige Unternehmer Heiner Pietzsch dem Land Berlin seine auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzte Surrealisten-Sammlung zugesagt - voraussetzt, sie kann auch gezeigt werden. Angesichts der bisherigen Verzögerungen drohte er auch schon mal mit einem Verkauf der Werke.

Die Stiftung hatte sich im vergangenen Jahr nach einem erbitterten Streit um eine mögliche Museumsrochade für einen Neubau hinter der Nationalgalerie (Sigismundstraße) ausgesprochen. Pietzsch hält den Standort allerdings für zu beengt. Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) brachte kürzlich wieder das benachbarte Gelände an der Potsdamer Straße ins Gespräch.

Ein im Zuge des Streits in Auftrag gegebenes Gutachten hatte die Kosten für eine abgespeckte Version dort auf rund 130 Millionen Euro beziffert. „Wenn man für 130 Millionen Euro nicht die optimale Lösung bekommt, muss man auch über andere Optionen nachdenken“, so Parzinger. „Man muss das schon sehr genau überlegen.“

An der Potsdamer Straße hätte man seinen Worten zufolge mehr Platz, allerdings werde es mit den Grundstücksverhältnissen und dem Bebauungsplan dort schwieriger.

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