ZDF feiert Hape Kerkelings 50. Geburtstag

Das ZDF feiert den 50. Geburtstag des Entertainers kreativ: Mit drei neuen Kunstfiguren in einer fiktiven Show-Katastrophe.

ZDF feiert Hape Kerkelings 50. Geburtstag
Foto: dpa

Mainz. Dreifacher Zuwachs im Figuren-Kosmos des Hape Kerkeling: Eine aufdringliche Klatsch-Reporterin walzt durch die Kulissen im Berliner Friedrichstadt-Palast, wo gerade eine Geburtstagsshow für Kerkeling vorbereitet wird.

Regie führt ein arroganter, österreichischer Pinsel. Und dann treibt noch Kerkelings prolliger Manager sein Unwesen — alle dargestellt von Kerkeling selbst. Der vom Manager kistenweise für die After-Show-Party angeschleppte Energydrink „Happe“ wirkt als eine Art Brandbeschleuniger.

Denn weil der Star des Abends einfach nicht zum Interview auftaucht, gönnt sich die Journalistin in dessen Kabine das eine oder andere Gläschen. Und löst ein Chaos aus, bis der Palast in Flammen steht.

Das ZDF feiert Kerkelings 50. Geburtstag am 9. Dezember etwas verfrüht, aber ausgesprochen kreativ: Die fiktive Vorbereitung auf eine Geburtstags-Gala bildet allerdings nur die Rahmenhandlung, in die Interviews mit Kerkeling an verschiedenen Schauplätzen, private Fotos und Filmaufnahmen sowie Ausschnitte aus dessen Karriere, von „Känguru“ bis „Total Normal“, eingebettet sind.

Die Show-Parodie bewahrt das Publikum jedoch vor einer biederen Feierstunde des Komikers und Entertainers aus Recklinghausen, der seit 30 Jahren vor der Kamera steht. Sie ist ein Zitate-Fest für Kerkeling-Fans, vom Glückshäschen bis zur „Hurz“-Tanznummer, und zugleich eine erfrischende Satire auf die Unterhaltungsbranche.

Als Moderatorin fungiert Barbara Schöneberger (die Echte), die hier einiges aushalten muss: über der Bühne schwebend als vergessener Helene-Fischer-Engel, zum „Werkzeug“ reduziert vom Regisseur, bedrängt von der unschwer dem Hause Burda zuzurechnenden Klatschjournalistin, die ihr Kerkelings Telefonnummer abluchsen will. „Er macht sich so rar und schottet sich ab“, klagt die Pressetante.

Sie habe Kerkeling jahrelang schon nicht mehr auf „unserer Preisverleihung“ gesehen. „Will er gar keinen Dumbo gewinnen?“ „Ich dachte, dafür muss man Sektenführer sein oder Clan-Boss“, antwortet Schöneberger — eine hübsch gemeine Anspielung auf die Bambis für Tom Cruise und Bushido. Kleinere Gastrollen spielen Micky Beisenherz, die RTL-Dschungel-Könige Costa Cordalis und Joey Heindle, vielleicht weil „Ich bin ein Star — Holt mich hier raus“-Autor Beisenherz auch das Buch für die fiktive Show schrieb, sowie Horst Schlämmer.

Diese Figur „hätte es ohne den Jakobsweg nicht gegeben“, erklärt Kerkeling in dem Interview, das Gero von Boehm mit ihm führte. Dessen Print-Version war bereits im Oktober im „Stern“ zu lesen, als verkaufsfördernde Begleitmaßnahme für Kerkelings Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“, die seither in den Bestseller-Listen zu finden ist. Fürs Fernsehen gibt es nun die illustrierte Ausgabe des von-Boehm-Interviews. Gedreht wurde in Recklinghausen, in Kerkelings zweiter Heimat Italien sowie auf dem Jakobsweg und in Santiago de Compostela.

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