Zum Tod von Hollywood-Star Lauren Bacall

Hollywood-Star Lauren Bacall ist mit 89 Jahren gestorben.

Die US-Schauspielerin Lauren Bacall ist im Alter von 89 Jahren.

Die US-Schauspielerin Lauren Bacall ist im Alter von 89 Jahren.

New York. Lauren Bacall war gerade 19, als sie dem 44-jährigen Humphrey Bogart auf dem Set ihres ersten Spielfilms begegnete. „Haben Sie mal Feuer?“, war der berühmte Satz in der Anfangsszene von „Haben und Nichthaben“ (1944), mit dem sie ihre Filmkarriere begann und das Herz des „Casablanca“-Stars entflammte. Jung, verführerisch, mit grünen Augen und Whiskey-Stimme wurde sie seine letzte große Liebe. Der Ehe von „Bogie und Baby“ waren nur elf Jahre beschieden. Bogart starb im Januar 1957 an Kehlkopfkrebs. Jetzt ist Bacall gestorben, 57 Jahre später.

Lauren Bacall auf dem roten Teppich mit ihrem Hund Sophie.

Lauren Bacall auf dem roten Teppich mit ihrem Hund Sophie.

„Sie hat ein wunderbares Leben gelebt, ein magisches Leben“, sagte Bacalls Sohn Stephen Bogart. Bacall, die bis zuletzt im berühmten Dakota-Haus direkt am Central Park gelebt hatte, wurde 89 Jahre alt. Als Betty Joan Perske war die Tochter eines Verkäufers und einer Sekretärin jüdischer Abstammung 1924 in New York auf die Welt gekommen. Schon als Kind nahm sie den Nachnamen ihrer Großmutter an. In Manhattan studierte sie Schauspiel, bis Hollywood — und Bogart — die herbe Schönheit für sich entdeckte.

Tod mit 89: Trauer um Schauspielerin Lauren Bacall
16 Bilder

Tod mit 89: Trauer um Schauspielerin Lauren Bacall

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Nach der Hemingway-Verfilmung „Haben und Nichthaben“ drehte sie mit Bogart noch weitere drei Filme, die Krimis „Tote schlafen fest“ (1946), „Das unbekannte Gesicht“ im Jahr darauf und den John-Huston-Klassiker „Gangster in Key Largo“ (1948).

Anfangs versuchten Produzenten noch, Bacall den Stempel des coolen Sex-Symbols aufzudrücken. Mit dem Comedy-Kassenschlager „Wie angelt man sich einen Millionär“ (1953) mit Marilyn Monroe, in „Harper“ (1966) und in „Mord im Orient Express“ (1974) überzeugte sie dann aber die letzten Zweifler von ihrer Vielseitigkeit.

John Wayne bekam sie für „The Shootist“ (1976), und Peter Ustinov gewann Bacall für „Rendezvous mit einer Leiche“ (1987). Eine Charakterrolle besetzte sie in „Liebe hat zwei Gesichter“ (1996) neben Barbra Streisand. Dafür erhielt sie eine Oscar-Nominierung. Nach Bogarts Tod war Bacall nach New York zurückgegangen. Dort wurde sie auf dem Broadway gefeiert.

Bis ins hohe Alter stand sie vor der Kamera. Mit Nicole Kidman war sie 2003 in dem Thriller „Dogville“ zu sehen, in Paul Schraders „The Walker“ (2007) spielte sie eine ältere Dame, die die Begleitung eines homosexuellen Gigolos schätzt. Mit 85 Jahren, also erst 2009, bekam Bacall den Ehren-Oscar, eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk.

Die Schauspielerin wollte nie nur die Witwe von Bogart sein, gleichzeitig war ihr immer klar, dass sie diese Rolle nie loswerden würde. „Mein Nachruf wird einmal voll sein von Bogart, da bin ich mir sicher“, sagte sie vor einigen Jahren. „Mein Sohn sagt mir: ,Ist dir klar, dass du die Letzte bist? Die Letzte, die die goldene Ära Hollywoods noch mitbekommen hat?‘ Junge Leute fragen mich: ,Warst du wirklich mit Humphrey Bogart verheiratet?‘ Und ich sage: ,Ja, das glaube ich doch schon.‘“

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