Bundesliga-Start: Im Westen schlägt das Fussballherz

Die Bundesliga startet in die neue Saison

Ein Kommentar von Olaf Kupfer.

Ein Kommentar von Olaf Kupfer.

Foto: Judith Michaelis

Erinnern Sie sich noch an die Bundesliga-Saison 1980/81? Damals kamen zehn der 18 Erstliga-Teams aus dem Westen der Republik: Mönchengladbach, Dortmund, 1. FC Köln, Bochum, Leverkusen, Duisburg, Düsseldorf, Bielefeld, Schalke und Bayer Uerdingen balgten sich zwischen Rhein und Ruhr um Titel und Tore, Europapokal und Klassenerhalt. Am Ende stiegen Uerdingen und Schalke ab, Meister wurde, natürlich: Bayern.

Warum ich Ihnen das erzähle? Weil NRW seiner damals herausragenden Stellung in Fußball-Deutschland jetzt wieder deutlich näher gekommen ist. Sechs Erstliga-Vereine kommen in der heute beginnenden Bundesliga-Saison aus dem Westen — so viel wie lange nicht mehr. Hier schlägt das Herz der Bundesliga. Ein kraftvolles Herz. Und ein gesundes. Mit den Champions-League-Teilnehmern Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayer Leverkusen. Mit Europa-League-Kandidat Borussia Mönchengladbach. Und mit den Aufsteigern aus Köln und Paderborn.

Die Liga boomt nach wie vor in erstaunlichem Ausmaß und unter dem frischen Eindruck des Weltmeistertitels werden neue Rekorde anvisiert, sind die West-Clubs Herzstück und Ausdruck dieser Stärke. Dortmund als zweites Kraftzentrum hinter den Bayern verzeichnet wie Schalke über 100.000 Mitglieder — und verkündet stetes Wachstum. Auf Schalke ist Unterhaltung die Regel, aber auch Erfolg: Mit jungen Spielern aus den eigenen Reihen setzt der Club seinen Konsolidierungskurs fort — und spielt doch wieder mit im Konzert der Großen Europas. Leverkusen hat unter all den NRW-Schwergewichten kein leichtes Los, findet aber trotzdem die Stärke, durch geschickte Transferpolitik konstant in der Spitze der Liga mitzumischen. Und Mönchengladbachs Entwicklung vom mitunter provinziell anmutenden Traditionsgiganten hin zum herausragend wirtschaftenden Liga-Schwergewicht ist längst vollzogen. Dazu der 1.FC Köln, der Geduld und Vernunft zum dort nie gekannten Maßstab erhoben hat. Und der SC Paderborn, ein rühriger Aufsteiger, Premierengast in der Bundesliga, der seine Chance nutzen will. NRW zeigt Stärke. Ab heute ist der Westen wieder ein richtig großes Stück Bundesliga. Freuen wir uns darauf.

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