All-in-One-PCs: Rechner mit Wow- und WAF-Faktor

Berlin (dpa/tmn) - Computer müssen längst nicht mehr grau und langweilig sein oder mit ihrem Kabelsalat die Wohnung verunstalten. All-in-one-PCs sind eine leistungsstarke Alternative zu herkömmlichen Desktop-Rechnern und Laptops.

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Aber sie bekommen Konkurrenz.

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Wer einen PC mit großem Bildschirm, aber wenig Platzbedarf sucht, wird schnell auf All-in-one-Rechner stoßen. Der komplette PC verschwindet meist hinter dem Bildschirm oder im Standfuß, und der übliche Kabelsalat entfällt. Beim Kauf eines solchen Geräts gibt es aber ein paar Tücken.

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Der Rechner steckt im Monitorgehäuse - und den braucht man sowieso. Und so passt er gut ins Wohnzimmer oder einen anderen Raum, wo man den sonst typischen Kabelverhau nicht haben möchte, sagt Sven Schulz von der „Computerbild“. Ohne Kabelwirrwarr wirkt der Rechner viel dezenter. Durch den Wegfall der unansehnlichen Verkabelung erhöhe sich der WAF, heißt es dazu bei Wikipedia. Das ist der Woman Acceptance Factor - der weibliche Akzeptanz- oder Zustimmungsfaktor.

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Aber auch praktische Argumente sprechen für einen All-in-one-PC: Gegenüber einem ähnlich platzsparenden Laptop hat er den Vorteil, dass er ergonomischer sei, sagt Christian Hirsch von der Computerzeitschrift „c't“. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man mehrere Stunden hintereinander davor arbeitet. „Da ist es schon bequemer, wenn man den Monitor in der Höhe verstellen und die Tastatur auch weiter weg vom Monitor nehmen kann.“

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Nicht nur vom Design her sind die iMacs von Apple das Vorbild für viele Hersteller von All-in-one-PCs. „Die haben meist einen sehr guten Bildschirm, auch mit der Geräuschentwicklung kriegen die das bei Apple gut hin, was nicht immer selbstverständlich ist“, sagt Hirsch. Die neuen iMacs haben jetzt auch das Retina-Display mit sehr hoher Auflösung, „da hängen die anderen PC-Hersteller noch sehr hinterher“, erklärt Hirsch.

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All-in-one-PCs haben aber auch ihre Nachteile, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht. Zum einen lassen sie sich meist nur schlecht aufrüsten oder reparieren - und viele Teile sich gar nicht ausbauen. „Meistens kann man nur den Arbeitsspeicher austauschen, manchmal auch die Festplatte“, sagt Hirsch. „Es gibt auch Geräte, die man gar nicht aufmachen kann.“ Geht beim All-in-one-PC der Bildschirm kaputt, ist der ganze Rechner außer Gefecht gesetzt. Und wenn der in die Reparatur muss, kann es sehr kostspielig werden, warnt Sven Schulz.

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Die Auswahl an All-in-one-PC ist groß. Sie reicht von Einsteigergeräten bis zu speziellen Workstation-Modellen für Firmen mit Xeon-Prozessoren, die schon mal 3000 Euro kosten können. Für Spiele-Fans gibt es Gaming-Rechner im All-in-one-Format, die bei etwa 1500 Euro anfangen. Bei den meisten All-in-one-PCs gilt aber, dass sie sich nicht so individuell zusammenstellen lassen, wie vergleichbare Desktop-PCs, erklärt Schulz.

Nachträglich nachrüsten ist bei All-in-one-PCs nicht so einfach. Bei der Anschaffung sollte man deshalb darauf achten, dass das Gerät die Anforderungen erfüllt, für die es gekauft wird. Wenn es um aufwendige Videobearbeitung geht, sollten ein Quadcore-Prozessor und acht GB Arbeitsspeicher drin stecken. „Wenn ich nur einen Internetrechner brauche, um was zu schreiben und E-Mails zu checken, dann reicht auch ein Dualcore“, sagt Hirsch. „Dann lieber auf die SSD achten, damit der Rechner schneller startet.“

Beim Bildschirm sollte man am besten probegucken, bei der Tastatur auch probetippen, rät Sven Schulz. Gerade den Bildschirm sollte man sich ganz genau ansehen, denn der ist das zentrale Bauteil des All-in-one-PCs. Und vor allem sollte man den Rechner nicht zu klein dimensionieren. „Lieber ein bisschen größer kaufen, eben weil man schlecht nach- und aufrüsten kann.“ Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis, liegen All-in-one-PCs so in der Mitte zwischen dem herkömmlichen Desktop-PC und einem Laptop.

Eine recht neue Alternative zu den All-in-one-PCs sind die Mini-PCs. Diese kompakten Kleinrechner lassen sich hinter den Monitor schrauben. Dann hat man quasi einen All-in-one-PC selbst gebaut. „Das ist auch vom Preis her eine Alternative“, sagt Hirsch. Da gibt es Geräte mit schnellem Prozessor, Betriebssystem und SDD schon für 500 Euro. „Da hat man derzeit eine größere Auswahl als bei den All-in-one-PCs.“

Der Mini-PC sei durchaus eine Alternative, wenn man einen PC fürs Wohnzimmer sucht, bestätigt Schulz: „So eine „Keksdose“ kann man im Fernsehregal verstecken. Mit Funktastatur und Funkmaus kann an ihn vom Sofa aus bedienen.“

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