Alles im Blick: Mit mehreren Monitoren am PC arbeiten

Berlin/München (dpa/tmn) - Mehrere Monitore an einem Computer sind die ideale Lösung für alle, die möglichst immer alles gleichzeitig machen. Bis zu acht Displays kann ein Windows-Rechner theoretisch versorgen - vorausgesetzt, die Anschlüsse dafür sind da.

Mails, Internet und dann noch die Textverarbeitung - meist sind auf dem Rechner gleich mehrere Fenster geöffnet. Das mühsame Hin- und Herklicken können sich Nutzer sparen, indem sie zusätzliche Monitore verwenden. Es lassen sich allerdings nicht an jeden Computer beliebig viele Monitore anschließen. Wer mehr als ein zusätzliches Display verwenden will, muss in der Regel aufrüsten.

Durch den Boom der Notebooks waren die Verkaufszahlen von Monitoren in den vergangenen Jahren rückläufig. Doch seit kurzem steigen die Absatzzahlen wieder, teilt der IT-Verband Bitkom mit. Einer der Gründe dafür: Immer mehr Besitzer mobiler Computer kaufen einen externen Monitor für die Arbeit am Schreibtisch. Das bringt unter anderem den Vorteil mit sich, dass Anwender unterschiedliche Inhalte gleichzeitig vor sich haben, ohne die Fenster hin- und herzuschieben: Während sie beispielsweise am großen Monitor einen Text schreiben, behalten sie auf dem Display des Notebooks eingehende Mails und den Liveticker vom Fußballspiel im Blick.

Bei der Verwendung zusätzlicher Bildschirme gibt es zwei Varianten: „Entweder kann man zusätzliche Monitore nutzen, um denselben Inhalt noch einmal darzustellen - etwa für Powerpoint-Präsentationen“, erklärt Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest aus Berlin. „Oder man verteilt die Inhalte auf mehrere Monitore, was aber unterschiedliche Anforderungen an die Grafikkarte stellt und einen höheren Rechenaufwand mit sich bringt.“ Die Grafikkarte müsse schließlich für jeden Monitor separat berechnen, was zu sehen sein soll. „Soll hingegen derselbe Inhalt auf mehreren Monitoren dargestellt werden, muss das nur einfach berechnet werden.“ Vervielfachen lassen sich die Bildinhalte beispielsweise mit Hilfe eines Splitters für den HDMI- oder DVI-Anschluss.

Wer verschiedene Bilder auf den Monitoren sehen will, braucht auch mehrere Anschlüsse. Eine simple Onboard-Grafikkarte bietet dafür meist nur reduzierte Möglichkeiten. „In der Regel kann man da aber zumindest einen zusätzlichen Monitor anschließen“, sagt Lorenz. Mehr Displays brauchen, je nach der gewünschten Anzahl an Monitoren und den Möglichkeiten des Rechners, auch mehr Karten. Nötig ist das nicht nur wegen der Anschlüsse, sondern auch wegen der zusätzlichen Rechenleistung - vor allem, wenn der Nutzer an den verschiedenen Monitoren nicht nur surft und tippt, sondern zum Beispiel Bilder bearbeitet oder grafisch aufwendige Spiele zockt.

Grafikkarten haben in der Regel zwei oder mehr Buchsen, um Bildschirme oder Projektoren anzuschließen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten: „Viele Computer verfügen noch über einen analogen VGA-Anschluss, aber auch über die digitalen Varianten mit DVI- oder HDMI-Ausgängen, die eine bessere Bildqualität ermöglichen„, sagt Martin Jäger, Testredakteur beim Computermagazin „Chip“. Bei Apple-Computern handele es sich um Display-Ports oder Thunderbolt-Anschlüsse.

Wie viele Monitore man insgesamt an einem Computer betreiben kann, hängt auch vom jeweiligen Treiber ab. „Generell ist es ab Windows Vista zwar möglich, bis zu acht Monitore zu verwenden, stabil läuft ein Computer in der Regel aber nur mit bis zu sechs externen Bildschirmen“, sagt Jäger. An das aktuelle MacBook Pro lassen sich über Thunderbolt zwei externe Bildschirme anschließen, die die Inhalte flüssig wiedergeben sollen. „Für einen optimalen Betrieb sollte man bei jedem Computer den entsprechenden aktuellen Treiber des Grafikkarten-Herstellers installieren“, empfiehlt der Redakteur.

Im Vergleich zu Desktop-PCs haben Laptops allerdings einen Nachteil: Sie lassen sich nicht so problemlos und umfangreich nachrüsten. Doch auch bei tragbaren Computern hat man unterschiedliche Möglichkeiten, mehr als einen externen Monitor anzuschließen - vor allem über die USB-Ports. „Dafür gibt es externe USB-Grafikkarten, die beispielsweise einen DVI-Ausgang bieten“, sagt Jäger. „Darüber hinaus gibt es auch USB-Monitore, für die man dann noch die entsprechende Software braucht, um die Signale umzuwandeln.“ Diese Geräte können allerdings den Nachteil haben, dass die Inhalte nicht immer ganz flüssig übertragen werden.

Was ganz grundsätzlich die Anschaffung zusätzlicher Monitore betrifft, hat Warentester Lorenz noch einen Tipp: „Wenn möglich, sollte man auf denselben Hersteller und dasselbe Modell zurückgreifen, weil sich sonst die Farbdarstellungen der Monitore unterscheiden können“, sagt der Warentester. „Und das kann bei der Arbeit am Computer sehr störend sein.“

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