Apple schickt Kontrolleure in chinesische Fabriken

Cupertino (dpa) - Apple macht Ernst mit seinem Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Auftragsfertigern. Der Konzern erklärte, ein Team der US-Arbeitsrechtsorganisation FLA habe am Montag mit seiner ersten Inspektion begonnen.

Auf dem Plan stand ein Besuch beim weltgrößten Elektronikproduzenten Foxconn in dessen riesigem Produktionsareal im chinesischen Shenzhen. Dort werden unter anderem das iPhone-Handy und der iPad-Tabletcomputer hergestellt. Foxconn hatte im Jahr 2010 Negativschlagzeilen mit einer Selbstmord-Serie unter seinen Mitarbeitern.

„Wir sind der Überzeugung, dass die Beschäftigten überall auf der Welt ein Recht auf ein sicheres und faires Arbeitsumfeld haben“, sagte Apple-Chef Tim Cook am Firmensitz im kalifornischen Cupertino. Der Nachfolger des verstorbenen Steve Jobs fährt einen deutlich offeneren Kurs als der legendäre Firmengründer. Im Januar trat Apple als erster Technologiekonzern der Fair Labor Association (FLA) bei und veröffentlichte zudem eine Liste seiner Zulieferer.

Die Nichtregierungsorganisation FLA hat sich auf die Fahnen geschrieben, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Die FLA wurde beispielsweise schon für den deutschen Sportartikelkonzern Puma tätig und deckte auf, dass Mitarbeiter bei einem beauftragten kambodschanischen Schuhhersteller giftigen Chemikalien ausgesetzt waren. Puma drängte anschließend nach eigenen Angaben darauf, dass die Mitarbeiter besser geschützt werden.

Im Falle von Apple wollen die Kontrolleure tausende Beschäftigte nach ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragen - angefangen von der Gesundheitsversorgung über die Sicherheit am Arbeitsplatz bis hin zur Bezahlung. Apple versicherte, die Kontrolleure bekämen freien Zugang zu Fabriken, firmeneigenen Unterkünften und Dokumenten. Das hätten die asiatischen Partner zugesagt. „Die laufenden Inspektionen sind beispiellos in der Elektronikbranche“, sagte Apple-Chef Cook. Ein erster Bericht soll im März veröffentlicht werden.

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