Bass, Bass, wir brauchen Bass: Tipps zum Kauf von Subwoofern

München (dpa/tmn) - Wie Brot ohne Butter: Ohne anständigen Bass, am besten aus einem Subwoofer, fehlt der heimischen Anlage im wahrsten Sinne des Wortes der Tiefgang. Bei Kauf und Einrichtung müssen Verbraucher einiges beachten.

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Ein guter Subwoofer kann das Wohnzimmer in eine Konzerthalle oder einen Kinosaal verwandeln. Dabei kommt es allerdings nicht auf möglichst laut wummernde Bässe an: „Ein guter Subwoofer ist der, den man gerade nicht hört“, sagt Axel Grüning vom Fachhandel HiFi-Concept. Erst wenn ihn der Besitzer aus der Anlage entfernt, sollte der Verlust negativ auffallen. „Ein guter Subwoofer unterstützt die räumliche Abbildung und die Tonalität mehr, als dass er nur profanen Tiefbass liefert“, erläutert der Audioexperte. Nur beim Anschauen von Filmen sei etwas mehr Wucht gefragt: „Im Heimkino ist er natürlich auch für das Trampeln des Dinosauriers verantwortlich.“

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Grundsätzlich unterscheiden Kenner zwischen aktiven und passiven Subwoofern. Erstere sind auf dem Markt deutlich in der Überzahl, bringen einen eigenen Leistungsverstärker mit, brauchen dafür aber auch eine Steckdose. Die seltenen passiven Lösungen haben dagegen einen externen Verstärker. „Diese Variante findet sich nur in den Extremen“, erklärt Grüning. „Entweder bei Bastelschrott oder sehr hochwertigen Lösungen.“

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Die Membran ist ein zentrales Element jedes Subwoofers. Ist sie nach vorne gerichtet, spricht man von „front fire“, zeigt sie zum Boden von „down fire“. Hinzu kommt die Unterscheidung zwischen Bassboxen mit geschlossenem Gehäuse oder Bassreflexsystemen. Bei letzteren verstärkt eine zusätzliche Öffnung im Gehäuse die Resonanz. Die meisten Bassboxen werden außerdem an den Vorverstärkerausgang der Anlage gestöpselt - eine kleine Anzahl von Herstellern konzipiert aber auch bewusst Subwoofer für reguläre Lautsprecherausgänge.

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Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Systeme alle, sagt Axel Grüning - ein klar überlegenes Prinzip gibt es aber nicht. Stattdessen muss der Hörer selbst entscheiden, welche Art von Subwoofer seinem Ohr am meisten schmeichelt und am besten zu seiner Anlage passt.

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Das hängt allerdings nicht nur vom Subwoofer, sondern auch von seiner Position im Raum ab. Eine Frage, die zahlreiche Internetforen füllt. Unstrittig ist nur, dass die Standfläche eben sein muss und nicht schwingen darf. Axel Grüning empfiehlt Verbrauchern folgende Aufstellungsmethode: Zuerst wird der Subwoofer an dem Platz aufgestellt, an dem später der Hörer selbst sitzt. Dann spielt man basslastige Musik ab und stellt sich an verschiedene Stellen im Raum - dort, wo der Sound jetzt am besten ist, steht später der Subwoofer.

Die Stiftung Warentest rät in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 12/2013) zusätzlich davon ab, die Bassbox zu nah an eine Wand oder in die Zimmerecke zu stellen - das verstärkt die tiefen Töne zu sehr. Wer mag, kann sogar mehr als ein Gerät nutzen: „Mehrere kleine Subwoofer, zum Beispiel zwei diagonal im Raum aufgestellt, funktionieren oftmals besser als ein großer Subwoofer“, erklärt Grüning.

Für eine gute Bassbox müssen Verbraucher allerdings auch mehrere Hundert Euro investieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Audio“, die in der Ausgabe 11/2013 acht Subwoofer in verschiedenen Preisklassen getestet hat. Das beste Verhältnis von Preis und Leistung zeigten dabei zwei Kandidaten zu Preisen zwischen 500 und 1000 Euro. Wer mag, kann aber auch noch viel mehr ausgeben: Testsieger wurde ein Subwoofer für über 3000 Euro.

Auch ein teurer Subwoofer an der idealen Position klingt allerdings schlecht, wenn er zu laut aufgedreht wird. „Laien stellen Subwoofer gerne 300 Prozent zu laut ein, Profis ohne Messsysteme immer noch 75 Prozent zu laut“, kritisiert Axel Grünig. Stattdessen rät er: „So lange leiser drehen, bis man meint, er sei weg.“ Bei besseren Geräten nimmt eine Einmessfunktion dem Hörer oft diese Arbeit ab.

Wer es mit dem Bass nicht übertreibt, schont auch die Nerven der Nachbarn. Denn unbegrenzt tiefe Töne sind in Mehrfamilienhäusern nicht erlaubt. „Letztlich gibt es keine konkreten gesetzlichen Vorgaben zu zulässigen Lautstärken, insbesondere zu zulässigen Bässen“, sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin. Die Spielregeln für laute Musik seien aber keine Frage des Dezibel-Werts. „Entscheidend ist vielmehr, wann und, wenn ja, welche Geräusche auftreten“, erklärt Ropertz. So sollte Musik innerhalb einer Wohnung nach 22.00 Uhr auf Zimmerlautstärke reduziert werden - fette Anlagen und wummernde Bässe sind davon nicht ausgenommen.

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