Bei Cisco müssen 6500 Leute gehen

San Jose (dpa) - Der US-Netzwerkausrüster Cisco Systems startet seinen befürchteten Stellenabbau. Weltweit fallen 6500 Jobs weg - damit muss beinahe jeder zehnte Mitarbeiter gehen.

Auch viele Manager sind darunter. Die betroffenen Mitarbeiter in den USA, Kanada und einigen anderen Ländern würden in der ersten August-Woche informiert, erklärte der Konzern am späten Montag am Firmensitz im kalifornischen San Jose.

Cisco ächzt unter hohen Kosten. Konzernchef John Chambers hatte bereits die gefloppten Flip-Videokameras eingestellt und im Mai eine Vereinfachung des gesamten Konzerns angekündigt. Seitdem warteten die Cisco-Beschäftigten auf eine klare Ansage. Einige Investoren hatten darauf gedrängt, dass sich Cisco komplett aus dem Geschäft mit Produkten für Endkunden zurückzieht.

Die Konzernführung hat nun zusätzlich zum Stellenabbau ein 5000 Mann starkes Werk im mexikanischen Juarez an den asiatischen Auftragsfertiger Foxconn abgegeben, der vor allem als Produzent von Apples iPhone-Handy und iPad-Tablet bekannt ist. In der Cisco-Fabrik werden sogenannte Set-Top-Boxen für den Empfang von digitalem Kabelfernsehen hergestellt. Die Arbeitsplätze würden unter neuer Führung bestehenbleiben, versicherte Cisco.

Cisco stellt vornehmlich Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Die Technik der Kalifornier steckt in den meisten Firmen-Netzwerken und sorgt dafür, dass das weltumspannende Internet läuft. Cisco ist Marktführer in diesem Feld.

Mit dem Firmenumbau will das Management jährlich rund 1 Milliarde Dollar einsparen; erstmal muss Cisco aber 1,3 Milliarden Dollar für den Stellenabbau in die Hand nehmen. Davon werden Abfindungen gezahlt und die Kosten für den Vorruhestand von 2100 der betroffenen Mitarbeiter beglichen.

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