Bürger fragen Kanzlerin auf YouTube

Berlin (dpa) - Barack Obama hat es vorgemacht, jetzt beantwortet auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Bürgerfragen im Videoportal YouTube. Das Interesse an der Fragerunde habe die Erwartungen der Bundesregierung weit übertroffen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag.

So gingen in drei Wochen nahezu 1800 Fragen ein, die mit Hilfe der Web-Anwendung „Google moderator“ gewichtet wurden. Die Bundesregierung bat die Fragesteller, selbst ein Video aufzuzeichnen und auf YouTube zu veröffentlichen.

Anders als in den USA wurden diese aber nicht im YouTube-Channel der Bundesregierung gezeigt. Stattdessen stellte ein Journalist der Kanzlerin die Fragen, in umgekehrter Reihenfolge der zehn bestplatzierten Anliegen. Auf Rang 1 kam Maximilian Plenert vom Deutschen Hanf-Verband, der von der Regierungschefin wissen will, wie sie zur Forderung steht, „den bestehenden Schwarzmarkt für Cannabis durch einen regulierten Markt mit Jugend- und Verbraucherschutz“ zu ersetzen.

Merkel nutzt schon seit 2006 die Möglichkeit, sich mit Videos im Internet direkt an die Bevölkerung zu wenden. Die Möglichkeiten des Netzes zur direkten interaktiven Kommunikation würden bislang aber nicht hinreichend genutzt, kritisierte der Blogger Markus Beckedahl. „Die Bundesregierung ist in ihrer Öffentlichkeitsarbeit immer noch nicht wirklich im Internet angekommen“, sagte Beckedahl der Nachrichtenagentur dpa. Er war von den Grünen als Sachverständiger in die Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft berufen worden.

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