CeBIT legt leicht zu - IT-Sicherheit im Zentrum

Hannover (dpa) - Noch laufen die letzten Anmeldungen. Die Macher der CeBIT sind sich aber schon jetzt sicher, dass die größte Computermesse der Welt 2012 erneut etwas mehr Aussteller anzieht. Die IT-Branche macht sich Mut.

Es geht ihr - trotz aller Unsicherheiten - besser als vielen anderen.

Nach der vorläufigen Trendwende 2011 kann die weltgrößte Computermesse CeBIT in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal leicht zulegen. Die Veranstalter erwarten mehr als 4200 Unternehmen und Verbände aus 70 Ländern zur Leistungsschau der internationalen IT-Branche in Hannover. Wie Messevorstand Ernst Raue am Freitag ankündigte, dürfte die Zahl der Teilnehmer damit etwas über dem Vorjahreswert liegen. Wenige Tage vor dem Start kämen noch immer weitere Aussteller dazu. „Wir erwarten ein Wachstum von rund zwei Prozent“, sagte Raue. Die Messe findet vom 6. bis zum 10. März in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt.

„Ich denke, es wird eine starke CeBIT“, meinte Raue, der im April vom ehemaligen Organisationschef und IBM-Manager Frank Pörschmann im Vorstand der Deutschen Messe AG abgelöst wird: „Die Branche steht sehr gut da.“ Unter anderem kehrten Samsung und Sharp nach Hannover zurück. Auch Schwergewichte wie Google, Facebook, IBM, SAP und Microsoft seien dabei, ebenso alle großen Druckerhersteller. „Die CeBIT wird der Industrie Impulse geben“, glaubt Pörschmann.

2011 hatte die Messe nach mehreren durchwachsenen Jahren wegen der globalen Wirtschaftskrise und zunehmenden Konkurrenz durch andere Hightech-Treffen wieder ein Plus bei den Ausstellerzahlen verbucht. „Dies allein ist für uns aber nicht das Kernthema. Es geht vor allem darum, dass die Kunden hier Geschäfte machen“, betonte Raue. Die Organisatoren hoffen, dass die Besuchermarke von 339 000 aus dem Vorjahr übertroffen wird: „Wir wollen wieder mehrere Hunderttausend.“

Schwerpunktthema der CeBIT 2012 ist unter dem Motto „Managing Trust“ die IT-Sicherheit. Die Unterteilung des Programms in die vier Hauptsparten „Pro“ (Geschäftskunden), „Gov“ (öffentliche Hand), „Lab“ (Forschung) und „Life“ (Privatnutzer) wird beibehalten. „Es ist für jeden etwas dabei“, erklärte Raue. „Aber eine CeBIT ohne einen starken Anteil von Fachbesuchern wird es nicht geben.“ Partnerland ist in diesem Jahr Brasilien, etwa 80 Unternehmen kommen von dort.

Der Branchenverband Bitkom erwartet für die Computer-, Internet- und Telekommunikationswirtschaft 2012 deutliche Zuwächse. „Es geht aufwärts. Wir haben ein sehr gutes Geschäftsklima bei den deutschen Anbietern“, sagte Präsident Dieter Kempf. Die weltweiten Umsätze stiegen voraussichtlich um 4,3 Prozent auf knapp 2,7 Billionen Euro.

Nimmt man nur die Informationstechnik als Maßstab, dürfte sich das Plus laut Bitkom in der EU bei 2,7, in Deutschland aber nur bei 2,2 Prozent einpendeln. „Wir starten auf dem deutschen Markt von einem höheren Sockel aus“, sagte Kempf zur Begründung. Insgesamt gehe es der IT-Wirtschaft weitaus besser als vielen anderen Branchen.

Immer größere Sorgen bereitet Konzernen wie Mittelständlern jedoch der Mangel an IT-Experten. Allein in Deutschland fehlen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) 38 000 Beschäftigte - doppelt so viele wie 2010. „Die Schwierigkeit, offene Stellen zu besetzen, nimmt permanent zu“, sagte der BA-Regionalchef für Niedersachsen/Bremen, Klaus Stietenroth. „Es wird nicht lange dauern, und wir werden zusätzliche Probleme bekommen.“ Mit einem „Job-Speed-Dating“ für ausländische Hochschulabsolventen will er auf der CeBIT gegensteuern.

Die CeBIT wird am 5. März von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (beide CDU), dem Verwaltungsratschef des Suchmaschinen-Riesen Google, Eric Schmidt, und der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff eröffnet.

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