Dänen subventionieren jetzt auch Online-Medien

Kopenhagen (dpa) - Dänemarks Zeitungen und andere Printmedien müssen einen Teil der bisherigen Subventionshilfen aus der Steuerkasse an die neuen Internetmedien abtreten.

Wie das Kulturministerium in Kopenhagen am Dienstag bestätigte, soll künftig eine neues „Produktions-Unterstützungssystem“ die bisherige Staatshilfe für Vertriebskosten von Zeitungen ablösen. Kulturministerin Marianne Jelved sagte nach der Einigung auf die neue Ordnung am Wochenende: „Damit unterstützen wir Journalisten und redaktionellen Inhalt statt Papier und Druckerschwärze.“

Man passe die Subventionen dem „heutigen Medienbild an, bei dem Nachrichten sowohl in Papierzeitungen wie im Internet und über mobiles Plattformen verbreitet werden“, erklärte die Ministerin. Zu den von Internetmedien zu erfüllenden Bedingungen für Staatshilfe gehört ein Mindestanteil an politischen Themen.

Nach Angaben aus dem Kulturministerium werden jährlich 403,6 Millionen Kronen (54 Mio. Euro) an Mediensubventionen bereitgestellt. Davon gehen nach Angaben des Medienexperten Frands Mortensen gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau künftig nur etwa sechs Millionen Kronen an Internetmedien, die ausschließlich online vertreten sind und keine Print-Aktivitäten haben. Für die führenden Tageszeitungen mit jeweils eigenen Online-Aktivitäten seien „im Grunde keine Veränderungen zu erwarten“.

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