Großes Kino für kleines Geld: Was ein Blu-ray-Player können muss

Hamburg (dpa/tmn) - Richtig gut sehen Mittelerde und die Abenteuer der „Avengers“ erst in Full HD aus. Mit Blu-ray ist das kein Problem. Der DVD-Nachfolger erobert immer mehr Heimkinos, ordentliche Player gibt es für wenig Geld.

Großes Kino für kleines Geld: Was ein Blu-ray-Player können muss
Foto: dpa

Ein moderner Flachbildfernseher mit Riesendiagonale steht längst in zahlreichen Wohnzimmern. Je größer das Bild, desto gröber wirkt allerdings auch die Auflösung herkömmlicher DVDs. Immer mehr Cineasten kaufen ihre Lieblingsfilme daher auf Blu-ray. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV) hervor.

Abspielen lassen sich die Full-HD-Discs aber nur mit einem passenden Player. Unsummen müssen Cineasten dafür nicht mehr ausgeben: Nach Angaben von Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) lag der Durchschnittspreis im vergangenen Jahr bei knapp 100 Euro. Dass es in dieser Preisklasse schon anständige Modelle gibt, zeigen die aktuellen Übersichten von „Chip“ und „Audio Video Foto Bild“.

Mit zunehmendem Preis arbeiten die Laufwerke der Player in der Regel leiser. Außerdem ist die Ausstattung deutlich besser: Spitzenmodelle haben nicht nur eine Festplatte für TV-Mitschnitte an Bord, sondern auch die passenden Tuner für Kabel- oder Satellitenempfang. Aufnahmen lassen sich für das private Archiv direkt auf Blu-ray oder DVD brennen. Der beste Player mit den meisten Funktionen hilft allerdings nichts, wenn er nicht vernünftig zu bedienen ist. „Um das festzustellen, ist ausprobieren beim Fachhändler hilfreich“, rät Roland Stehle.

Außerdem sollten Verbraucher unbedingt darauf achten, dass der Player einen Internetzugang mitbringt, so der Experte. Das gilt auch dann, wenn der Fernseher selbst schon netzwerkfähig ist. Vor allem namhafte Hersteller bieten über das Internet in regelmäßigen Abständen frische Firmware an. Damit werden Funktionen nachgeliefert oder Fehler und Kompatibilitätsprobleme behoben, zum Beispiel mit aktuellen Discs.

Wer eine aktuelle Spielkonsole wie die Playstation 3 zu Hause hat, kann sich den Kauf eines Blu-ray-Players eventuell aber auch ganz sparen. „Diese Spielekonsolen können einen Blu-ray-Player ersetzen“, sagt Stehle. Eigenständige Player liefern aber mitunter eine deutlich bessere Bildqualität und stellen sich bei der Wiedergabe selbstgebrannter Discs weniger zickig an.

Die alte DVD-Sammlung wird mit einem Blu-ray-Player übrigens nicht wertlos: Alle Geräte spielen auch die alten Scheiben ab. Teilweise sehen die Filme durch das sogenannte Hochskalieren, also das Umrechnen in Full-HD-Auflösung, sogar besser aus. Diese Aufgabe kann entweder der Fernseher oder der Blu-ray-Player übernehmen.

Aber welche Variante ist die bessere? „Dies hängt jeweils von der Qualität der beteiligten Geräte ab und kann pauschal nicht beantwortet werden“, sagt gfu-Experte Stehle. Am besten probieren Nutzer daher beides einmal aus - einstellen lässt sich die Skalierung im Menü des Blu-ray-Players.

Full HD ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: Viele TV-Hersteller haben schon die ersten Fernseher mit Ultra-HD- oder 4K-Auflösung auf den Markt gebracht. Filme in dieser Auflösung lassen sich theoretisch auch auf Blu-rays speichern. Zum Abspielen wäre aber ein neuer Player erforderlich. Deswegen auf die Anschaffung zu warten, lohnt sich aber vermutlich nicht: Die ersten Discs mit der neuen Auflösung kommen nach einem Bericht der Zeitschrift „Audiovision“ frühestens 2015 auf den Markt.

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