HD-Box sorgt für gestochen scharfes Fernsehvergnügen

Berlin (dpa/tmn) - Scharfe HD-Bilder können inzwischen die meisten Fernseher darstellen. Dennoch empfangen viele Besitzer eines HDTV-Geräts ihr Fernsehprogramm immer noch in der schlechteren Standard-Auflösung.

Eine HD-Box bringt das bessere Bild auf den Bildschirm.

Ein HD-Fernseher alleine garantiert noch kein Fernsehvergnügen mit gestochen scharfen Bildern. Diese Erfahrung haben viele Käufer eines Fernsehers gemacht, auf dem ein Sticker mit dem „HD-ready“-Logo klebt. Wenn das TV-Signal noch analog übertragen wird, kann das Bild auf dem neuen Flachbildschirm sogar schlechter aussehen als auf dem guten alten Röhrenapparat. Aber auch mit einem digitalen TV-Signal verbessert sich die Bildqualität im Vergleich zum Röhrenfernseher nicht entscheidend: Beim TV-Standard PAL besteht das Bild auch bei digitaler Übertragung weiterhin aus 440 000 Punkten, die auf die jeweilige Größe des Displays aufgeblasen werden.

Mehr als doppelt so viele Bildpunkte zeigt ein Fernseher, wenn er mit einem HD-Signal in der Auflösung 720 Zeilen und 1280 Pixeln in der Breite gespeist wird, bekannt als „720p“. In der Anfangsphase des HD-Fernsehens kamen die Bilder in hoher Auflösung häufig nur vom Blu-ray-Player. Doch inzwischen bieten auch Satellit, Kabel und Internet-TV genügend HD-Inhalte.

Manche Flachbildschirme haben den Sat-Empfänger gleich eingebaut oder dienen sogar als Persönlicher Videorekorder (PVR). „Viele Fernseher tragen das Label "PVR ready" und können TV-Sendungen auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte aufzeichnen“, sagt Sven Hansen, Redakteur der Fachzeitschrift „c't“. Die meisten TV-Geräte brauchen aber einen externen Empfänger.

Das Angebot an Sat-Receivern für HDTV ist groß und unübersichtlich. Beim jüngsten Test der Stiftung Warentest („test“ Ausgabe 4/2011) wurde die Box Comag HD 25 für 62 Euro als „günstig und noch gut“ bewertet. Etwas besser schnitt der Satellitenempfänger Kathrein UFS 931sw für 200 Euro ab. Der Receiver Technistar S1+ von Technisat, an den man via USB eine externe Festplatte anschließen kann, kostet 223 Euro. Der Testsieger Humax HD-Fox+ schlägt mit 285 Euro zu Buche und bietet auch die Option, Medieninhalte aus dem Internet zu nutzen.

Im Testlabor der Fachzeitschrift „Digital Fernsehen“ ist derzeit der Sat-Empfänger Kathrein UFS 923sw der Favorit, der im Gegensatz zum UFS 931sw auch mit einer eingebauten Festplatte zum Aufzeichnen der Sendungen ausgestattet ist. Das kleinere Modell mit einer 250 Gigabyte großen Platte kostet knapp 400 Euro, das größere mit einem Terabyte Speicherplatz knapp 480 Euro.

Deutlich übersichtlicher als bei den Sat-Receivern ist das Angebot für Haushalte mit Kabelanschluss. Der Markt wird dominiert von den Modellen, die von den Netzbetreibern selbst angeboten werden. So ist der aktuelle Receiver von Kabel Deutschland HD-fähig und kann bis zu 200 Stunden Programm aufzeichnen. Die Experten von „Digital Fernsehen“ empfehlen jedoch den HDTV-Rekorder iCord Cable von Humax, der mit einer größeren Festplatte ausgestattet ist. Gute Noten in dem Testlabor bekam auch der Topfield CPR-2401 CI+, der allerdings knapp über 500 Euro kostet.

„Kaufinteressenten sollten auf jeden Fall darauf achten, dass der Empfänger über die Schnittstelle CI-Plus verfügt“, rät Ricardo Petzold, Chefredakteur von „Digital Fernsehen“. Viele HD-Programme seien nämlich nur mit einer Smartcard für das CI-Plus-Modul zu empfangen. Auch private Sender wie RTL, SAT.1 oder ProSieben, die in Standard-Auflösung kostenlos sind, bitten die Zuschauer für ihre HD-Satelliten-Kanäle zur Kasse. Zur Freischaltung der verschlüsselten Signale benötigt man eine HD+-Schlüsselkarte. Wer nach Ablauf des ersten Jahres weiterhin die HD+-Sender sehen möchte, muss ein Abo für 50 Euro im Jahr abschließen.

Mit den HD+-Receivern kann man inzwischen auch die Sendungen von RTL & Co. in HD aufnehmen. Allerdings dürfen die Zuschauer beim Abspielen der Sendungen nicht vorspulen, denn die Sender wollen verhindern, dass die Werbeblöcke übersprungen werden.

„Ohne diese Einschränkungen funktioniert das bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die auf jeglichen Kopierschutz verzichten“, sagt Hansen. Er rät, bei der Auswahl der Rekorder darauf zu achten, dass sie die Inhalte in einem gängigen Container-Format wie .ts (Transport Stream) und am besten in einer Datei abspeichern.

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