MDR spielt Mauerfall bei Twitter nach

Marienborn/Magdeburg (dpa) - An Twitter-Nachrichten war am 9. November 1989 noch nicht zu denken - trotzdem verbreitete sich die Nachricht vom Mauerfall in Windeseile um die Welt. Heute kann der Kurznachrichtendienst tiefste Einblicke in aktuelle politische Entwicklungen geben.

Der Mitteldeutsche Rundfunk nutzte Twitter am Freitag, um den Tag des Mauerfalls und die damalige Zeit mehr als 20 Jahre später noch einmal lebendig werden zu lassen. Reporter schlüpften in die Rollen von echten und fiktiven Menschen - und berichteten per Twitter aus allen Teilen der damals geteilten Republik.

Am Nachmittag des 9. November war der Berliner Mauerfall am Abend noch nicht erwartbar, auch wenn die Druck der Massen immer größer geworden war. „Ich hasse dieses Einerlei“, twitterte etwa ein Kay aus Magdeburg. „In der Kantine gibt's schon wieder Eiersalat mit Brötchen.“ Während in der DDR Alltag herrscht, meint ein Grenzer zwischen Helmstedt und Marienborn: „Mal schauen, wo ich heute eingeteilt werde. Einreise oder Ausreise?“. Und ein SED-Mann mit offensichtlicher Nähe zum Politbüro twitterte bereits: „Allen ist etwas mulmig zumute.“

Den ganzen Tag über liefen kurze Nachrichten über das soziale Netzwerk. „Twitter bietet die Möglichkeit, die Erinnerung an diesen historischen Tag auf ganz neue Weise anzugehen“, sagte die Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Elke Lüdecke, in Magdeburg.

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