Motorola lässt Push-Mail von Apple verbieten

Berlin (dpa) - Apple muss seine E-Mail-Dienste in Deutschland wegen eines Patentstreits mit Motorola einschränken. Kunden bekommen die Nachrichten nicht mehr automatisch auf ihre Geräte zugestellt.

Apple hat den sogenannten Push-Service für die E-Mail-Angebote von MobileMe und iCloud bis auf weiteres deaktiviert. Kunden können zwar weiterhin ihre E-Mails empfangen, werden dabei aber nicht mehr automatisch über neu eintreffende Nachrichten informiert. Allerdings kann das Push-Verbot von den Anwendern de facto umgangen werden, wenn sie den Dienst so konfigurieren, dass das Gerät von sich aus regelmäßig das E-Mail-Konto nach neuen Nachrichten abfragt („Pull“) - wie genau das funktioniert, beschreibt das Unternehmen in einem Support-Dokument. Apple betonte zudem, der Push-Mail-Service auf Desktop-Computern, Laptops und im Web sowie Dienste anderer Anbieter wie Microsoft Exchange ActiveSync, seien von dem Stopp nicht betroffen.

Auslöser für die aktuelle E-Mail-Bremse dürfte ein drei Wochen zurückliegendes Urteil des Landgerichts Mannheim sein, dass die Verletzung eines älteren Motorola-Patents durch die Funktionsweise der Apple-Dienste feststellte. Das Patent stammt noch aus der Zeit, als es Pager gab und enthält ein Verfahren zur Zustellung von Informationen auf die Geräte. „Wir halten das Patent von Motorola für ungültig und werden gegen das von Motorola Mobility veranlasste Urteil Berufung einlegen“, sagte ein Apple-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Apple und Motorola sind in mehreren Ländern in einen erbitterten Patentstreit mit gegenseitigen Vorwürfen verwickelt. Die Kontroversen mit Motorola-Beteiligung werden besonders genau beobachtet, weil Google gerade dabei ist, den Handy-Hersteller für 12,5 Milliarden Dollar zu übernehmen.

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