Nintendo könnte sich in Japan selbst Konkurrenz machen

Tokio/Berlin (dpa) - In seinem Heimatland Japan könnte sich Nintendo mit seiner neuen Spielekonsole Wii U nach Einschätzung von Experten vor allem selbst Konkurrenz machen. Nach den USA und Europa war die Wii U am Wochenende auch in Japan auf den Markt gekommen.

Dort müsse sich die Wii U aber nicht nur gegen Tablet- und Smartphone-Rivalen wie Apples iPad und iPhone durchsetzen, sagte Tomoaki Kawasaki, Analyst bei Iwai Cosmo Holdings, der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Die Konsole trete dort auch gegen die mobile Nintendo 3DS an.

Nintendo will im laufenden Geschäftsjahr insgesamt 5,5 Millionen Wii U und 17,5 Millionen 3DS-Konsolen verkaufen. „In Japan stehen die Chancen für Nintendo besser, da sie dort sehr treue Fans haben“, sagte Satoru Kikuchi, Analyst bei der Deutschen Bank. Für einen Erfolg in den USA sei es dagegen vor allem wichtig, Gewinne zu erzielen. Nintendo müsse jedoch ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal liefern, um die Kunden von der mit rund 350 Dollar vergleichsweise teuren Konsole zu überzeugen, sagte Kawasaki. Zudem sei es erforderlich, mehr Kunden anzusprechen.

In Japan zog das Geschäft mit Computervideospielen und Konsolen in den letzten sechs Monaten bis 30. Dezember dem japanischen Medienkonzern Enterbrain zufolge um 11 Prozent auf 175,3 Milliarden Yen (1,6 Mrd. Euro) an. Nintendo führte dabei mit den Verkaufszahlen seiner 3DS, nachdem das Unternehmen die Preise deutlich gesenkt hatte und beliebte Spieletitel wie „new Super Mario Bros.U“ und „Monster Hunter 3“ veröffentlichte.

Seit Ende November gibt es die Wii U auch in Deutschland. Die Konsole mit ihrem neuartigen Gamepad läutete den Beginn der neuen Generation stationärer Spielekonsolen ein. Microsoft und Sony dürften mit den Nachfolgern der Xbox 360 und der Playstation 3 im kommenden Jahr folgen.

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