Nintendos Wii U in USA ausverkauft - Wii mini angekündigt

San Francisco (dpa) - Nintendos neue Spielekonsole Wii U steht in Deutschland in den Startlöchern. In den USA läuft der Verkauf bestens an. Zudem soll eine abgespeckte Wii mini zunächst in Nordamerika das untere Preissegment abdecken.

Nintendos neue Spielekonsole Wii U kommt am 30. November auch in Deutschland in den Handel. In den USA ist die Konsole nach Angaben von Nintendo-Manager Reggie Fils-Aime in den meisten Geschäften bereits ausverkauft. Dort war die Wii U am 18. November an den Start gegangen. In der ersten Woche seien über 400 000 Geräte verkauft worden, sagte der Nordamerika-Chef dem Nachrichtenportal „Cnet“. Damit liege die Wii U etwa gleich auf mit der einst sehr erfolgreichen Wii, die 2006 in den Handel kam.

Zudem kündigte Nintendo zunächst für Nordamerika überraschend eine neue kleinere Wii-Version an. Die abgespeckte Wii Mini soll in Übersee zum empfohlenen Preis von knapp 100 Dollar am 7. Dezember auf den Markt kommen. Im Gegensatz zur Original-Wii und der Wii U kann die Mini-Version nicht ins Internet gehen.

Das Unternehmen tue sein Bestes, die Lagerbestände der Wii U so schnell wie möglich wieder aufzufüllen, sagte Fils-Aime. Sobald die Regale bestückt seien, sei die Konsole jedoch sofort wieder ausverkauft. Auch in Deutschland erwartet das Unternehmen einen guten Start und erhofft sich einen ähnlich großen Erfolg wie bei der Wii vor sechs Jahren. Die Wii U gilt als die erste Videospielkonsole der nächsten Generation. In Sachen Grafik und HD-Unterstützung übertrifft sie allerdings die aktuellen Konsolen der Konkurrenz nicht.

Sobald Sony und Microsoft ihre Nachfolge-Konsolen der Playstation und Xbox 360 auf den Markt bringen, könnte Nintendo nach Einschätzung mancher Branchenbeobachter unter Druck geraten, da die Wii U technologisch nur zu den derzeitigen Konsolen aufgeholt habe. „Das glauben wir nicht“, sagte Fils-Aime zu dieser Einschätzung. Am Ende müsse die Konkurrenz nun darauf reagieren, was Nintendo vorgibt und mit welchen Innovationen sie aufwarten könnten.

„Es ist wahrscheinlich, dass schnellere Prozessoren und hübschere Bilder nicht genug sein werden, die Konsumenten zu motivieren“, sagte Fils-Aime. Nintendo werde die Wii U auch weiterhin mit Innovationen weiterentwickeln. 2006 war Nintendo mit der Wii ein Überraschungscoup gelungen. Anders als Microsoft und Sony war der japanische Traditionskonzern aus der Spirale immer höherer technischer Leistungen der Geräte ausgeschert und hatte sich auf neuartige Spielekonzepte konzentriert. Der Erfolg gab Nintendo recht, die Wii war lange Zeit die am meisten verkaufte Konsole.

Wann Sony und Microsoft mit einer neuen Generation ihrer Konsolen auf den Markt kommen werden, ist weiterhin unklar. Zuletzt gab es Gerüchte um eine neue „Xbox 720“, die nach Informationen des „Xbox World Magazine“ mit einem Blu-ray-Laufwerk und einer verbesserten Kinect-Software ausgestattet sein soll. Letztlich steht aber selbst der Name noch nicht fest. In der Branche gibt es Spekulationen, dass Microsoft das neue Gerät im kommenden Sommer auf den Markt bringen könnte, ähnlich dürfte es sich mit der Nachfolgerin von Sonys Playstation 3 verhalten.

„Ich kann mir vorstellen, dass sich Microsoft und Sony bemühen werden, den zeitlichen Abstand zwischen dem Marktstart der Wii U und ihren Systemen nicht zu groß werden zu lassen“, sagte vor rund einer Woche Nintendo-Deutschlandchef Bernd Fakesch. Der Erfolg der Wii U werde davon aber nicht abhängen. „Entscheidend ist, dass die neuen Spielkonzepte rund um das GamePad angenommen werden.“

Das GamePad, das als zweiter Bildschirm oder als Controller verwendet werden kann, gehört zu den wichtigsten Neuerungen bei der Konsole. Die Spieletitel nutzen es auf verschiedene Weise und integrieren es in den Spielverlauf. Ähnlich wie Microsoft mit seinem Online-Netzwerk Xbox Live bietet Nintendo bei der Wii U einen Zugang zu Internet-Diensten sowie mit „Nintendo TVii“ auch TV-Inhalte. Beim Fernsehen lässt sich das GamePad als Fernbedienung nutzen.

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