Smartphones für Blinde - Auf die Software kommt es an

Berlin (dpa/tmn) - Mit dem Smartphone im Internet zu suchen, Nachrichten zu lesen oder E-Mails zu schreiben, ist auch für Blinde und Sehbehinderte möglich: Voraussetzung ist, dass auf ihrem Handy das richtige Betriebssystem läuft.

Smartphones für Blinde - Auf die Software kommt es an
Foto: dpa

Mit den richtigen Apps und Hilfsmitteln können auch Blinde und Sehbehinderte Smartphones nutzen. Die verschiedenen Betriebssysteme leisten dabei aber unterschiedlich gute Dienste. Darauf weist der Deusche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hin. Blinde sind demnach besonders darauf angewiesen, dass ihr Handy eine gute Spracheingabe und -ausgabe hat. Damit kann der Nutzer sich Displayinhalte vorlesen lassen und das Telefon mit gesprochenen Kommandos steuern.

Der bei iOS eingebaute Screenreader VoiceOver arbeitet dabei nach Ansicht der Experten am zuverlässigsten. Bei der Android-Variante TalkBack kann es dagegen zu Problemen kommen, vor allem in Zusammenhang mit angepassten Nutzeroberflächen der verschiedenen Smartphone-Hersteller. Auch die Sprachsteuerung funktioniert beim Apple-System den Angaben zufolge am besten. Hinzu kommt ein größeres Angebot an barrierefreien und deutschsprachigen Apps. Windows Phone bietet gar keinen integrierten Screenreader.

Sehbehinderte Smartphone-Nutzer hingegen haben etwas andere Bedürfnisse: Sie brauchen zum Beispiel einen Startbildschirm, der sich flexibel konfigurieren lässt, um die wichtigsten Funktionen schnell zu finden. Hier stößt iOS mit kleinen, nicht skalierbaren App-Symbolen an seine Grenzen. Android hat dagegen die oft größenverstellbaren Widgets. Und Windows Phone bietet bunte Kacheln, deren Format und Position der Anwender individuell einstellen kann.

Wichtig für viele Sehbehinderte ist auch ein sogenannter Kontrastmodus, der die Unterschiede zwischen Text und Hintergrund hervorhebt. Android-Anwender müssen hier passen, iOS bietet dagegen umfangreiche Einstellungen wie eine Farbumkehr. Und auch Windows Phone hat einen Kontrastmodus. Außerdem profitieren Sehbehinderte hier davon, dass das Microsoft-System ohnehin viel mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund arbeitet.

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