Hintergrundaktualisierung in Apples iOS7 frisst ordentlich Datenvolumen

Seit iOS7 können Apps im Hintergrund Daten aktualisieren. Diese neue Funktion kann ziemlich praktisch sein. Sie kann aber auch am knappen monatlichen Datenvolumen knabbern und zu höherem Stromverbrauch führen. Eine wirkliche Lösung gibt es noch nicht.

Neu in iOS7: Hintergrundaktualisierungen. Sie bringen aber auch einige möglicherweise unerwünschte Nebeneffekte.

Neu in iOS7: Hintergrundaktualisierungen. Sie bringen aber auch einige möglicherweise unerwünschte Nebeneffekte.

Foto: STEPHEN LAM

Seit der Einführung von Apples neuem Betriebssystem IOS7 für Iphone und Ipad können Apps auch selbsttätig im Hintergrund aktiv werden und Daten abrufen. Das kann für den Nutzer ziemlich praktisch sein, wenn zum Beispiel Programme aufgerufen werden und die neuesten Aktualisierungen schon geladen sind. So geht alles viel schneller. Doch die neue Funktion hat durchaus auch ihre Tücken. Ein Problem: Unter Umständen wird das mobile Datenvolumen unbemerkt im Hintergrund verbraucht. Der Nutzer merkt das im Zweifelsfall erst, wenn vom Netzanbieter die SMS mit dem Drosselungsbescheid kommt.

Neben den Vorteilen der Hintergrundaktulierung bringt die neue Eigenschaft nämlich auch teilweise einen enormen Anstieg der Nutzung mobiler Datendienste mit sich. Die Apps, die diese Funktion nutzen, unterscheiden in der Regel nämlich nicht zwischen rationierten Mobildaten über 3G oder LTE und kostenlosem Datentransfer via W-Lan und Telefonleitung. Gerade wenn viele Inhalte oder Bilddateien abgerufen werden, kann das mobile Datenvolumen durch die Aktivitäten im Hintergrund belastet werden. Bis zu dreistellige Megabytesummen sind bei unserem Testtelefon binnen weniger Tage zustande gekommen. Bei einem monatlichen Datenvolumen von 300 Megabyte mit Hochgeschwindigkeit ist das eine ganze Menge.

Deswegen sollten Nutzer genau schauen, welche Programme im Hintergrund aktiv sind und überlegen, ob das überhaupt nötig ist. Warum etwa die App Shazam im Hintergrund Daten übertragen möchte, erschloss sich uns nicht. Bei der Wetter-App oder den Aktienkursen sieht die Sache natürlich anders aus. Eine Übersicht über die Programme, die im Hintergrund aktiv sind, gibt es im Einstellungsmenü unter "Allgemein" und dort unter "Hintergrundaktualisierungen".

Wer Probleme mit zu schnell verbrauchtem Datenvolumen hat, sollte gelegentlich einen Blick in das "Mobiles Netz"-Menü in den Einstellungen des iOS-Geräts zu werfen. Hier ist bei jeder App der Datenverbrauch aufgelistet. Für eine monatliche Übersicht muss nur regelmäßig der Zähler zurückgesetzt werden.

Eine wirklich brauchbare Methode zur Einschränkung des Hintergrundverbrauchs gibt es nicht. Natürlich lässt sich die Hintergrundaktivität für einzelne Programme einfach abstellen. Doch dann dann bezieht das Programm auch im heimischen W-Lan keine Hintergrunddaten mehr und man muss auch auf frische Daten gleich beim Programmstart verzichten. Gerade bei Nachrichten- oder Wetterapps ist das lästig. Eine weitere Möglichkeit ist es, dem Programm den Zugriff auf das mobile Datenvolumen zu entziehen. Das geht recht einfach im "Mobiles-Netz"-Menü. Doch auch dieser Schritt hat einen Haken: Öffnet man das Programm außerhalb des heimischen oder des Büro-WLANs, ist es plötzlich von der Datenverbindung abgetrennt.

Bis sich die App-Entwickler und auch Apple um eine Lösung dieses gelegentlich auftauchenden Problems gekümmert haben, müssen die Nutzer wohl oder übel zwischen möglicherweise höherem Datenverbrauch oder eingeschränkter Funktionialität betroffener Apps wählen. Es gibt aber noch einen weiteren Grund aus dem es sinnvoll ist, sich mit der Hintergrundaktualisierung zu befassen. Die Aktivitäten der Programme kosten auch wertvollen Batteriestrom.

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