Magische Aufkleber und die bunte Welt der Achtziger

Berlin (dpa/tmn) - Mario aus Papier oder lieber „Grand Theft Auto“ auf dem Smartphone? Ein Rollenspiel mit Aufklebern, Zeichentrickhelden und zwei Klassiker sorgen dafür, dass sich kein Spieler im Winter vor dem Kamin langweilen muss.

Mobiles Spielen ist heute längst nicht mehr nur auf die klassischen Handhelds von Nintendo und Sony beschränkt. Immer mehr Zocker greifen für ein Kurzabenteuer bei der Bahnfahrt zu ihrem Smartphone oder dem Tablet. Entsprechend erscheinen inzwischen auch gestandene Serien wie „Grand Theft Auto“ oder „Jet Set Radio“ für diese Plattformen. Für Nintendos 3DS gibt es diesen Monat vor allem ein neues Spiel mit Mario - wenn auch diesmal nicht als klassisches Jump'n'Run.

Denn mit „Paper Mario“ hat der weltbekannte Klempner schon seit einiger Zeit auch eine eigene Rollenspielreihe. Die neueste Episode trägt den Namen „Paper Mario: Sticker Stars“: Marios Erzfeind Bowser hat den sogenannten Stickerkometen zur Explosion gebracht und die wichtigen Aufkleber über das ganze Land verstreut. Gemeinsam mit einer Fee macht Mario sich auf, die Sticker wieder einzusammeln.

Die Aufkleber sind nicht nur für die Handlung wichtig, sondern verleihen Mario auch neue Fähigkeiten - mit manchen Stickern kann er zum Beispiel Spezialattacken wie einen Schlag mit seinem Hammer ausführen. Eine weitere Neuerung ist der Verzicht auf die offene Welt anderer „Paper Mario“-Spiele - stattdessen gibt es nun kurze, in sich abgeschlossene Level. Viele Geheimnisse darin lassen sich nur mit Fähigkeiten lösen, die Mario erst im späteren Verlauf des Spiels bekommt. Daher lohnt es sich, die Abschnitte nach einiger Zeit noch einmal zu besuchen. Die 3D-Fähigkeiten des 3DS nutzt Nintendo für ein paar verblüffende Effekte. „Paper Mario: Sticker Stars“ kostet etwa 40 Euro.

Ben 10 ist eine Zeichentrickserie über den Jungen Ben, der sich mit Hilfe eines Armbands in zehn verschiedene Aliens verwandeln kann. Diese Außerirdischen haben unterschiedliche Fähigkeiten und sind zum Beispiel superstark oder flink wie ein Wiesel. In „Ben 10 - Omniverse“, Namco Bandais Spiel zur Serie für DS und 3DS, muss Ben all diese Fähigkeiten geschickt einsetzen: Zwischen Hüpf- und Springabschnitten gibt es immer wieder Arenakämpfe gegen eine steigende Anzahl von Gegnern. Am Ende eines Levels lauert ein besonders starkes Alien. Für den DS kostet „Ben 10 - Omniverse“ etwa 30 Euro, die 3DS-Version ist 10 Euro teurer.

Der Animationsstreifen „Die Hüter des Lichts“ von DreamWorks läuft schon etwas länger im Kino, passend dazu ist das Spiel zum Film für Nintendos Handhelds DS und 3DS erschienen. Genau wie in der Vorlage dreht sich hier alles um die Hüter des Lichts, die den Kindern dieser Welt nur Gutes tun wollen. Doch als der böse Boogeyman den Kindern Alpträume bringt, rüsten Weihnachtsmann, Zahnfee, Osterhase und Sandmann zum Kampf. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über einen der Hüter und darf fortan dessen spezielle Fähigkeiten nutzen und im Verlauf des Spiels weiterentwickeln. Im Gegensatz zum Film, mit dem selbst ältere Fantasyfans ihren Spaß haben können, richtet sich „Die Hüter des Lichts“ als Spiel eher an Jüngere. Erhältlich ist es für etwa 35 Euro für den DS oder 40 Euro für den 3DS.

Nachdem schon „Grand Theft Auto 3“ erfolgreich für Smartphones und Tablets mit Android und iOS umgesetzt wurde, folgt pünktlich zum zehnten Geburtstag mit „Grand Theft Auto: Vice City“ von Rockstar Games die Fortsetzung. Das ursprünglich auf der Playstation 2 erschienene Spiel wurde stark von der Kultserie „Miami Vice“ und Filmen wie „Scarface“ inspiriert und entführt den Spieler zurück in die Achtziger, in eine Welt voller Palmen, Sonnenschein und pastellfarbener Anzüge mit Schulterpolstern.

Das Gameplay von „Vice City“ sollte Spielern von „Grand Theft Auto“ bekannt sein: Eine offene Stadt, abwechslungsreiche Aufträge von exzentrischen Charakteren, schnelle Autos, viele Waffen und lästige Polizisten. Auf dem Smartphone wird das Spiel über virtuelle Tasten auf dem Touchscreen gesteuert und macht deshalb vor allem auf den großen Displays von Tablets Spaß - bei kleinen Smartphones verdecken die eigenen Finger in der Regel zu viel vom Spiel. Der Download über den App Store und Google Play kostet etwa 4,50 Euro.

Ein weiterer, aber eher unbekannter Klassiker ist das ursprünglich für Segas erfolglosen Dreamcast erschienene „Jet Set Radio“. Jetzt gibt es das bunte Spektakel in einer Neuauflage für Sonys Handheld Vita sowie iOS und Android. Der Spieler rast darin auf Inlineskatern durch ein futuristisches Tokio und versucht, die Graffiti anderer Gangs mit dem eigenen zu übermalen.

Sowohl die Konkurrenz als auch die Polizei sehen das natürlich nicht so gerne, wilde Verfolgungsjagden sind also vorprogrammiert. Das Original von 2000 ist bei Fans vor allem wegen seines ungewohnten Comiclooks und der gelungenen Musikuntermalung beliebt - beides macht auch heute noch Spaß. Für die Neuauflage wurde das Spiel an die heutige Technik angepasst und ein wenig verschönert. Es ist für etwa fünf Euro als Download erhältlich.

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