Spielsachen: Elektronisch, interaktiv und mit Smartphone

Nürnberg (dpa) - Es gibt sie noch, die klassischen Spielwaren. Plüschtiere, Konstruktionsspielzeug, Brettspiele - sie alle kommen Jahr für Jahr im neuen Gewand auf den Markt. Unübersehbar ist jedoch, dass sie zunehmend mit Elektronik aufgepeppt werden.

Dann lassen kleine Lämpchen den Schatz in der Ritterburg geheimnisvoll glühen, und Plastikdrachen fauchen geräuschvoll. Doch das ist längst nicht alles: Smartphones und Tablet-PCs werden immer häufiger zum interaktiven Bestandteil eines Spielzeuges. Dieser Trend wird nächste Woche auch auf der weltweit größten Spielwarenmesse in Nürnberg zu sehen sein. Der Handelsverband idee+spiel lüftete bereits am Mittwoch den Vorhang und zeigte einige der erfolgversprechenden Kandidaten.

Viele davon weisen eine Kombination aus alten Spielideen mit neuester Technologie auf. Ein Kassenschlager wird aus Sicht von idee+spiel-Geschäftsführer Andreas Schäfer zum Beispiel eine Neuauflage des Ende der 90er Jahre beliebten Furby. Das kugelige Plüschtier kann inzwischen nicht nur reden, tanzen und mit den Ohren wackeln, sondern kommuniziert per Bildschirm-Augen und verlangt auch mal mit Nachdruck nach Essen - natürlich gibt es dafür dann die passende App fürs Smartphone, die ein Brathähnchen bereithält.

„Das schiebt man ihm mit einem Wischen rüber, dann sieht man in seinen Augen, wie er sich freut, dann kommt vielleicht ein kleiner Rülpser - und auf dem Bildschirm ist nur noch ein Hähnchenknochen zu sehen“, schildert Schäfer den Ablauf. Je nachdem, wie rabiat oder liebevoll ein Kind mit seinem Tier umgeht, entwickelt dieses zudem einen anderen „Charakter“, wird knurriger oder verschmuster. Dieses Verhalten kann sich mit der Zeit auch wieder ändern, etwa wenn es einen neuen Besitzer bekommt.

Auch neueste Technologien aus der Erwachsenenwelt halten verstärkt Einzug in die Kinderzimmer: Smartphones und Tablet-PCs werden direkt in die Spiele integriert. Zum Beispiel bei einem Spielzeugroboter, der am Boden entlangfährt, Sprachbefehle versteht und dank spezieller Sensoren auch an Treppenstufen nicht abstürzt. Wenn man in seinen Kopf ein Smartphone klemmt, spricht der Roboter verschiedene Dialekte und erhält ein individuell gestaltbares Gesicht - wer mag, kann dafür auch sein eigenes Foto hochladen.

Eine ähnliche Variante gibt es auch für Kindergartenkinder: Der Roboter fordert die Kinder zum Beispiel auf, bestimmte Körperregionen zu berühren. Klemmt man ein Tablet zwischen seine Arme, können die Kleinen in Kombination mit Tasten auf dem Gehäuse des Roboters verschiedene Spiele darauf spielen.

Doch es gibt auch Weiterentwicklungen von ganz klassischen Spielen: Seifenblasen etwa. Sie werden 2013 mit einem Handschuh geliefert, der die Seifenblasen beim Berühren nicht platzen lässt - sie können dadurch mehrmals angestupst und durch die Luft manövriert werden.

Um auch Mädchen für Bausteine zu begeistern, bieten Lego & Co. inzwischen ganz gezielt neue Themenwelten und pastellige Farben an. Diesen Trend geht auch Playmobil mit und präsentiert ein in rosa gehaltenes Shoppingcenter, in denen die Mädchen Handtaschen und Kleider kaufen oder sich als Braut ausstaffieren lassen können.

Ein weiterer Trend für 2013 zeigt sich laut Schäfer ebenfalls ganz deutlich: Lizenzen zu aktuellen Filmen. „Die Schlümpfe kommen ins Kino. Natürlich wird es dazu die passenden Figuren geben.“ Auch Biene Maja, die Filly Feen, Ninja Turtles oder StarWars werden dieses Jahr in verschiedensten Variationen zu sehen sein. Schäfer ist deshalb zuversichtlich: „2013 wird wieder ein gutes Jahr für die Spielwarenbranche.“

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