Tipps zum Kauf von Multifunktionsgeräten

Berlin (dpa/tmn) - Multifunktionsgeräte können nicht nur drucken, scannen und kopieren, sie bieten oft sogar WLAN-Anbindung. Man sollte sich aber nicht von der Ausstattung blenden lassen: Wer Technik und Modell nicht sorgfältig wählt, tappt leicht in die Druckkostenfalle.

Sie sind Helden des Schreibtisches: Multifunktionsgeräte erledigen alle Druck- und Scan-Aufgaben und nehmen dabei kaum Platz weg. Kein Wunder, dass von 6,5 Millionen Druckern, die 2011 verkauft wurden, bereits 4 Millionen sogenannte Mufus sind, wie die GfK erhoben hat. Auch die Ausstattung der Geräte kann sich sehen lassen. Immer mehr Geräte bringen ein WLAN-Modul mit. So kann der Druckauftrag zum Beispiel bequem von der Couch per Tablet-PC abgeschickt und nebenan im Arbeitszimmer ausgedruckt werden.

„WLAN kann praktisch sein, wenn man den Kabelsalat vermindern will - wer es nicht benötigt, kann das einfach deaktivieren“, heißt es beim Online-Magazin „Druckerchannel“. Zeitverzögerung beim WLAN-Druckauftrag gibt es kaum: „Die Druckeinheit bestimmt das Tempo, nicht die Art der Verbindung“, ergab ein Mufu-Test der Zeitschrift „PC-Welt“. Doch das kabellose Übermitteln der Druckaufträge kostet extra Strom. Beim Vergleich des Verbrauchs von zwölf aktuellen Mufus im WLAN- und USB-Modus kommen die Tester zu folgendem Ergebnis: „Die Messungen mit Drahtlosverbindung lagen im Mittel 2 bis 4 Watt höher.“

Bei der Suche nach dem passenden Gerät sollte man nicht nur auf den Preis schauen. Denn die günstigsten Modelle sind oft schlechter verarbeitet und im Unterhalt sehr teuer, wie ein Test von sieben Mufus in der Zeitschrift „PC Magazin“ ergeben hat: „Die Folgekosten relativ preisgünstiger Multis sind keinesfalls zu unterschätzen.“ Oft drucken Verbraucher mit einem etwas teureren Gerät auf Dauer preiswerter, da der Mehrpreis der Anschaffung schnell durch die günstigeren Druckkosten aufgewogen wird.

Ebenfalls relevant ist die Drucktechnologie - Laser oder Tinte. „Wer ein Farblaser-Multifunktionsgerät will, sollte sich klar machen, dass bei den günstigen Geräten unter 800 Euro der Unterhalt unverhältnismäßig teuer ist - und zwar meist um ein Vielfaches im Vergleich zu Tintenmultifunktionsgeräten im Preisbereich ab etwa 200 Euro“, analysiert der „Druckerchannel“. Farblasergeräte rentierten sich erst bei einem sehr hohen Druckaufkommen und seien für normale Haushalte uninteressant. Die genauen Druckkosten für viele Modelle schlüsselt die Seite „druckkosten.de“ auf.

„Kunden und Endanwender wünschen eine einheitliche, logische Bedienung, die sich intuitiv erschließt“, sagt Marc Thylmann, Sprecher des IT-Branchenverbandes Bitkom. Bei den günstigsten Alleskönnern ist dies nicht immer gegeben. Viele Geräte besitzen zwar Displays, doch sind diese oft recht klein und lassen sich meist nicht verstellen oder ausklappen. Teurere Geräte verfügen dagegen oft über einen Touchscreen, der die Bedienung erleichtert.

Durchaus praktisch ist ein Speicherkartenleser im Mufu. Mit seiner Hilfe können Bilddateien auf einem USB-Stick direkt ausgedruckt werden - oder Gescanntes lässt sich direkt als Datei auf dem Stick speichern. Vieldrucker können mit einer sogenannten Duplex-Einheit Papier sparen. Mit ihr kann der Drucker das Papier automatisch drehen und doppelseitig bedrucken. Manche Modelle bieten außerdem einen Vorlageneinzug für den Scanner, der das Öffnen des Deckels, das Einliegen, Schließen, Öffnen und Entnehmen der Druckvorlage überflüssig macht und vor allem das Einscannen mehrerer Dokumente nacheinander vereinfacht.

Als Schnickschnack bezeichnet der „Druckerchannel“ hingegen das Feature, netzwerkfähigen Mufus eine eigene E-Mail-Adresse geben zu können: „Schickt man ein Foto oder ein Dokument an diese Adresse, druckt der Drucker diese direkt aus - die Druckerhersteller haben aber noch keinen sinnvollen Nutzen dafür nennen können.“

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