Anklage fordert fast 15 Jahre Haft für Serientäter Feldhofer

Frankfurt/Main (dpa) - Im Prozess gegen den Serienverbrecher Thomas Feldhofer hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt 14 Jahre und acht Monate Haft gefordert. Der 47-Jährige steht wegen bundesweiter Überfälle auf Banken und die Kaperung eines Linienbusses vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft beantragte aber am Freitag vor dem Landgericht Frankfurt keine anschließende Sicherungsverwahrung für den Angeklagten. Feldhofers Verteidiger beantragte keine konkrete Strafe. Das Urteil soll am kommenden Mittwoch (24.10.) verkündet werden.

Feldhofer soll zwischen August 2011 und Februar dieses Jahres 19 schwere Straftaten begangen haben. In Schleswig-Holstein endete schließlich eine Raubserie und wilde Flucht quer durch die Republik mit seiner Festnahme. Feldhofer hat alle Verbrechen gestanden und sich bei den Opfern entschuldigt. Ein Gutachter bescheinigte ihm volle Schuldfähigkeit.

Eine Zeit lang galt Feldhofer als einer der meistgesuchten Verbrecher in Deutschland. Für besonders viel Aufsehen sorgte die Entführung eines Linienbusses mit mehreren Fahrgästen im Taunus. Die Tat hatte Feldhofer vor Gericht als Zufall geschildert. „Ich wollte nur weg, und das einzige, was da stand, war der Bus.“

Schwerer Raub, schwere räuberische Erpressung, erpresserischer Menschenraub - Staatsanwältin Dorothea Blunck zählte in ihrem Plädoyer noch einmal alle Vorwürfe auf. Feldhofers Hang zu Alkohol und Glücksspielen sei zwar eine „pathologische Auffälligkeit“, wirke sich aber nicht schuldmindernd aus. Eine Sicherungsverwahrung lehnte die Staatsanwältin mit Blick auf die hohen Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts ab. Trotz der Vielzahl der Straftaten sei bei Feldhofer nicht mit einer „Eskalation der Gewalt“ zu rechnen.

Verteidiger Heinz-Jürgen Borowsky sagte in seinem Schlussvortrag: „Jeder Monat unter 15 Jahren ist in Ordnung.“ Der Rechtsanwalt sprach sich generell gegen Sicherungsverwahrung aus. Gutachten mehrerer Psychiater hätten ergeben, dass vier von fünf Straftätern zu Unrecht sicherungsverwahrt worden seien: „Das ist kein Zustand.“ Borowsky erinnerte außerdem daran, dass Feldhofer bei einer Haftentlassung mindestens 60 Jahre alt sein wird.

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