Audrey Hepburn kommt unter den Hammer

Solinger findet eine wertvolle Briefmarke. Ein Düsseldorfer Auktionshaus versteigert sie.

Solingen/ Düsseldorf. Wie werden aus 55,55 Euro mindestens 30.000 Euro? Thomas Boche kennt die Antwort. Der Mann aus Solingen ersteigerte übers Internet einen Zwölf-Kilo-Posten Briefmarken für eben jene 55,55 Euro.

Bei der Durchsicht der tausenden von Postwertzeichen - jedes für sich nur den Bruchteil eines Cents wert - wurde die Akribie des 36-Jährigen belohnt. Eine Wohlfahrtsmarke aus dem Jahre 2001 zeigt das Konterfei einer rauchenden Audrey Hepburn.

Bei seiner Recherche zur Herkunft dieser Marke stieß Boche auf Berichte in unserer Zeitung - und atmete ganz tief durch. Schlagartig wurde dem Metallbauer klar, dass er der vierte Glückspilz ist: Zuvor waren bereits drei der Hepburn-Marken aufgetaucht, die es eigentlich gar nicht geben darf.

Nachdem das Bundesfinanzministerium vor acht Jahren 14 Millionen Exemplare der Marke hatte drucken lassen, legten die Erben der Filmdiva Protest gegen die rauchende Verwandte ein. Hepburn war an Lungenkrebs gestorben.

Einige Marken entkamen jedoch dem Einstampfen. Fünf sind bisher aufgetaucht. Zwei davon hat das Düsseldorfer Auktionshaus Felzmann versteigert - für 135.000 und 53.000 Euro.

"Auch das Exemplar von Thomas Boche werden wir versteigern", kündigte Astrid Wolffram, die Tochter von Ulrich Felzmann, dem Inhaber des Auktionshauses, an. Am 9. Mai kommt die vierte Audrey auf einer Auktion in den Essener Messehallen unter den Hammer - für mindestens 30.000 Euro.

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