Bombensprengung lässt Wasserfontäne aufsteigen

Erst wurden die Fische verscheucht, dann wurde die unter Wasser liegende Weltkriegsbombe gesprengt. Die Detonation in Münster verlief nach Plan - bis auf die Schaulustigen, die sich in den abgesperrten Bereich geschummelt hatten.

Münster (dpa). Eine im Dortmund-Ems-Kanal feststeckende Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Sonntag in Münster kontrolliert gesprengt worden. Die Aktion sei problemlos verlaufen, sagte eine Sprecherin der Stadt. „Es gab eine etwa 30 Meter hohe Wasserfontäne.“ Allerdings hatten Schaulustige, die immer wieder in das abgesperrte Gebiet eindrangen, die Sprengung mehrfach verzögert.

Mit Hilfe eines Hubschraubers und einer Wärmebildkamera spürte die Polizei die Eindringlinge auf. Mit knapp einstündiger Verspätung wurde die 125-Kilo-Bombe schließlich gezündet. Etwa 220 Helfer, vor allem von der Feuerwehr, waren im Einsatz. Die Schifffahrt auf dem Kanal wurde wegen der Sprengung für mehrere Stunden gestoppt.

Die Fliegerbombe war bei einer gezielten Suche nach Blindgängern etwa sechs Meter tief im Grund des Dortmund-Ems-Kanals entdeckt worden. Die Wasserstraße verläuft mitten durch Münster. In einem Radius von 300 Metern wurde der Sprengbereich gesperrt. Dort liegt ein großes Gewerbegebiet mit Anschluss an den Kanal. Aber nur 100 Anwohner waren betroffen und mussten ihre Wohnungen verlassen.

Ein Taucher des Kampfmittelräumdienstes hatte am Vormittag unter Wasser eine Sprengladung an der Bombe angebracht. Bereits zuvor waren zwei kleine Sprengkapseln gezündet worden, um die Fische aus dem Bereich zu verscheuchen. Die Detonation ging offenbar auch für die Wasserbewohner glimpflich aus: „Drei tote Fische“, meldete die Stadt in einer Zwischenbilanz.

Eine leichte Erschütterung war auch in der Umgebung zu spüren. Am Nachmittag wurde der Dortmund-Ems-Kanal noch von der Polizei auf Schäden kontrolliert. Solange konnten die Schiffe nicht weiterfahren.

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