Brückenschäden: A 1 bei Leverkusen für Lkw und Kleinlaster gesperrt

Die Autobahnen im Großraum Köln-Düsseldorf sind schon im Normalbetrieb mehr als ausgelastet. Nun müssen Kleinlaster und Lkw auch noch eine rissige Rheinbrücke bei Leverkusen umfahren.

Leverkusen (dpa) Die viel befahrene Autobahn 1 ist bei Leverkusen wegen Schäden an einer Brücke überraschend für Lastwagen und größere Lieferwagen oder Wohnmobile gesperrt worden. Die Sperrung gilt für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen. Das teilte das NRW-Verkehrsministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Es sei unklar, ob die Risse in der Rheinbrücke überhaupt noch zu reparieren sind.

Schon für das Wochenende ist auf den Autobahnen und Straßen im Raum Köln-Leverkusen mit Störungen zu rechnen, da die Fahrer von Lkw, Kleinlastern und anderen schweren Fahrzeugen ausweichen müssen. Die Stadt Leverkusen teilte mit, dass die Sperrung „mit aller Sicherheit über einen längeren Zeitraum andauern“ werde. Der Fall zeige, dass noch mehr für den Erhalt der vorhandenen Strecken getan werden müsse, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek.

Der Bund sei hier in der Verantwortung. „Wir brauchen allein in NRW in den nächsten zehn Jahren 3,5 Milliarden Euro für den Erhalt der Brücken auf den Bundesfernstraßen.“ Die CDU warnte Groschek davor, seine Verantwortung auf Berlin. Die FDP will vom Landesverkehrsminister wissen, welche anderen Brücken ebenfalls gefährdet sind. Bei den aktuell festgestellten Schäden handelt es sich laut Verkehrsministerium um Risse. Sie tauchten an Stellen auf, wo sieben Querträger auf die Hauptträger treffen.

Die Risse setzen sich bereits im Hauptträger fort. Anders als die bisherigen Risse, die in den vergangenen Monaten immer wieder repariert worden seien, sei damit eine „gravierendere Schadensstufe“ erreicht. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) rechnet mit großen Problemen, nicht nur auf der Straße. „Der Kölner Ring ist mit einer Verkehrsbelastung von über 160 000 Fahrzeugen täglich schon lange das Nadelöhr bei überregionalen Transporten.“

Eine günstige Ausweichempfehlung, etwa über den südlichen Kölner Ring, gebe es nicht, denn im Westen sorge die Dauerbaustelle Lövenich bereits „täglich für Nervenproben“. Die Industrie- und Handelskammer Köln befürchtet vor allem für die Industriebetriebe im Norden Köln große Probleme. „Die Brückensperrung ist die Quittung für die jahrelange Vernachlässigung der Straßeninfrastrukturen“, klagte Kammer-Geschäftsführer Ulrich Soénius. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters appellierte an Bund und Land, der Brückensanierung höchste Priorität einzuräumen.

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