Dallas-Star Larry Hagman: Gaunerlächeln bis zum Schluss

Schauspieler Larry Hagman ist mit 81 Jahren gestorben. Die Serie „Dallas“ soll aber auch ohne „J.R.“ fortgesetzt werden.

Dallas. J.R. Ewing ist tot: Larry Hagman, der als fieser Ölbaron in der Fernsehserie „Dallas“ Weltruhm erlangte, ist am Freitagabend in Texas gestorben. Ungeachtet seines Alters von 81 Jahren und einer Krebserkrankung drehte er fast bis zuletzt an der zweiten Staffel der Comebackserie. Hagman starb umgeben von seiner Familie und Freunden in einem Krankenhaus in Dallas, nur 50 Kilometer von seinem Geburtsort Fort Worth entfernt.

„Larry war zurück in seinem geliebten Dallas, wo er wieder die Kultrolle spielte, die er am meisten liebte“, schrieb die Familie am Samstag auf der Internetseite des „Dallas“-Ekels. „Es war ein friedlicher Abschied, genau wie er es sich gewünscht hatte.“ Hagman war 59 Jahre mit der Schwedin Maj Axelsson verheiratet. Das Paar hat eine Tochter, einen Sohn und fünf Enkeltöchter.

Hagman liebte die J.R.-Rolle, wie er vor wenigen Monaten sagte: „Ich will noch 13 Jahre Dallas spielen. Dann bin ich 94, und dann ist es vorbei.“ Er könne sich nicht dagegen wehren: „Es ist eine wunderbare Rolle, ich verdiene viel Geld damit, kann um die Welt reisen. Ich kenne die Rolle. Er ist ein Womanizer, eine Ratte. Aber er hat viel Spaß.“ Er wolle gar nicht aufhören: „Ich werde J.R. sein, bis ich sterbe.“

Hagmans Filmfrau Linda Gray, in der TV-Serie die ewig von ihm betrogene Sue Ellen, würdigte ihren Kollegen in einem Nachruf als „Verführer zum Leben“. Er „schenkte jedem Freude“, sagte sie. „Ich werde ihn unglaublich vermissen.“

Hagman litt an Rachenkrebs, wie er im vergangenen Jahr mitteilte. Dennoch spielte er in der neuen Serie „Dallas“ wieder die gleiche Rolle, mit der er seit 1978 Fans rund um den Globus gewonnen hatte — nur noch etwas raffinierter. Zu Beginn der ersten Folge des neuen „Dallas“ sitzt Hagman von Krankheit schwer gezeichnet in einem Stuhl, dem Anschein nach nicht in der Lage, auf die Worte seines treuherzigen Bruders Bobby zu reagieren. Doch kaum ist Bobby weg, springt er auf und organisiert neue Intrigen.

Privat war Hagman vom hinterhältigen Geschäftsmann weit entfernt: Freunde schildern ihn als warmherzig und witzig. Erst im Herbst gründete er eine nach ihm benannte Stiftung, die die künstlerische Bildung von benachteiligten Kindern in Dallas fördert. An Öl glaubte er auch nicht: Hagman machte Werbung für Solarenergie, hatte auf seiner Farm nach eigenen Angaben eine der größten privaten Solaranlagen bauen lassen. Er setzte sich für die Legalisierung von Marihuana ein — und nahm zuweilen selbst einen Joint. Getrunken hat der Schauspieler, der 1995 eine neue Leber bekam, allerdings lange nicht mehr: „Ein einziger Drink wäre mein Tod. Ich würde mich in meine Bestandteile auflösen.“

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