Düsentrieb: Der Tüftler aus Entenhausen feiert Geburtstag

Seit 60 Jahren ist Daniel Düsentrieb ständig pleite, aber dafür sehr kundenorientiert.

Berlin. Was hat er nicht alles erfunden: Luftroller, Wünschelbrunnen, sich selbst leerende Mülltonnen, behaarte Türklinken für den Winter und Kaugummibäume. Daniel Düsentrieb, der Tüftler von Entenhausen, feiert seinen 60. Geburtstag.

Im Mai 1952 erschien der „große, schlaksige Hühnervogel“, wie ihn sein Erfinder Carl Barks (1901-2000) beschrieb, zum ersten Mal im Disney-Universum. Er hüpfte in der Episode „Eine peinliche Enthüllung“ auf einer Stelze, um Sahne, die er sich in einem Fass umgeschnallt hat, zu Butter zu schlagen.

Auf Englisch heißt der Comic-Held „Gyro Gearloose“, was nach einem Typen klingt, bei dem ein Schräubchen locker ist. Der deutsche Name und der Spruch „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ sind der Übersetzerin Erika Fuchs zu verdanken. Mit der Weste, dem Hütchen und dem Zwicker auf dem Schnabel sieht Düsentrieb wie ein freundlicher, mittelalter Herr aus.

Allein in den von Barks gezeichneten Episoden wurden mehr als 200 Düsentrieb’sche Erfindungen gezählt. Zu Taler-Reichtum hat er es aber nicht gebracht. Bei seinen Lieferanten hat er Schulden, auch bei Geizhals Dagobert Duck steht Düsentrieb in der Kreide. Immerhin: Ein Comic-Lexikon erkennt in ihm einen „Vorgänger des Qualitätsmanagements“. Weil er so kundenorientiert ist.

Seine Patente preist er mit dem Handkarren an („Schöne, große, neue Erfindungen!“). Familienanschluss findet der Tüftler bei den Ducks. Seine beste Idee war wahrscheinlich sein kleiner Assistent Helferlein, eine Drahtfigur mit Glühbirne als Kopf.

Der Egmont Ehapa Verlag feiert den Geburtstag des Universalgenies im 34. Band der „Enten-Edition“ des Lustigen Taschenbuchs. Er erscheint am 11. Mai.

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