Ein Einkaufs-Dorf auf bergischer Wiese

Britischer Investor will in Remscheid ein Outlet-Center für hochwertige Marken bauen.

Remscheid. Bis zu 3,5 Millionen Einkäufer soll das „Village“ ins Bergische locken und 700 Menschen Arbeit geben. So hoffen sie jedenfalls in Remscheid. Dort, auf den grünen Wiesen der „Blume“ im Stadtteil Lüttringhausen, plant der britische Konzern McArthur Glen auf einer Gesamtfläche von 18 Hektar ein Designer Outlet Center (DOC) mit „Village-Charakter“.

Ein ähnliches „Einkaufs-Dorf“ steht im niederländischen Roermond. Wie dort sollen künftig auch im Designer Outlet Canter Remscheid Markenbekleidung über die Ladentheke gehen. 19 solcher Center betreibt der Investor bereits. 2009 erwirtschaftete McArthur Glen damit zwei Milliarden Euro.

Nun setzen die Briten auf eine Expansion ins Bergische Land. Und ihre Chancen für ein DOC in Remscheid sind gestiegen. Denn viele Jahre scheiterte eine Entwicklung der „Blume“ am Widerstand der Grundstückseigentümer. Für das Gewerbegebiet, das die Stadt auf den unmittelbar an der A 1 gelegenen Wiesen plante, wollten sie ihren Grund und Boden nicht hergeben. Für ein DOC aber schon. Wie in dieser Woche bekannt wurde, haben Investor und Eigentümer Vorverträge über den Kauf beziehungsweise Verkauf von zwei maßgeblichen Grundstücken unterzeichnet. Zusammengenommen reichen die Flächen für die Pläne der Briten aus.

Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding (SPD) drängt nun auf eine Änderung des Regionalplanes für den Regierungsbezirk und des geltenden Bebauungsplan für die Blume. Beide sehen dort Gewerbeflächen, aber keinen Einzelhandel vor. Bislang sagt das Land zu den Änderungswünschen aus Remscheid Nein. Ein „innenstadtrelevantes Sortiment“ dürfe es nicht auf der grünen Wiese geben, erklärte NRW-Bauminister Harry Voigtsberger (SPD). Doch OB Wilding hat sich von der einstigen Gegnerin eines Gewerbegebietes Blume zu einer Befürworterin des Outlet-Centers gewandelt. Sie will die Bürger abstimmen lassen und spekuliert auf eine breite Mehrheit, die bei den Genehmigungsbehörden für Eindruck sorgt. „Wir wollen das Ding haben“, sagt Wilding. Der Arbeitsplätze wegen.

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