Eine unfassbare Tragödie

Nach einer so unbeschreiblichen Tragödie wie der Massenschießerei in einer Grundschule in Connecticut ist es fast müßig, über das Tatmotiv zu spekulieren. Einige tippten sofort auf Terror, andere einen Racheakt, die meisten vermuteten erneut einen Amoklauf eines Verrückten, die während der vergangenen Jahre in den USA schon so oft ein Blutbad anrichteten.

So oder so ist es ebenso unerklärlich wie unverzeihlich und herzzerreißend, dass der Täter Adam Lanza, ein Mann in seinen Zwanzigern, von dem man bisher lediglich weiß, dass er "Verbindungen" zu der Schule hatte, in der das Massaker stattfand, 20 unschuldige Kinder als Opfer wählte. Wehrlose Opfer, die sich in den vier Wänden jenes Schulgebäudes, das sie täglich betreten, in Sicherheit wähnen. Deren Vertrauen wurde betrogen und nun mussten sie mit dem Leben zahlen.

Sobald sich die Aufregung um die folgenschwere Gräueltat gelegt hat, und das könnte sehr lange dauern, wird eine erneute Debatte über die Waffengesetze in den USA ebenso unvermeidlich wie notwendig sein. Denn seitdem 1999 die beiden Aussteiger Dylan Klebold und Eric Harris an der Columbine High School in Colorado wahllos um sich schossen und 13 Menschen töteten, haben sich Massenmorde mit Schusswaffen in den Vereinigten Staaten allzu häufig wiederholt.

Für Anhänger schärferer Waffengesetze ist jede Schießerei ein Anlass, sich zu Wort zu melden, doch die mächtige Lobby der Waffenhersteller brachte sie bisher immer schnell zum Schweigen. Man kann nur hoffen, dass der Tod unschuldiger junger Menschen in Connecticut daran etwas ändert.

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