Ex-Freundin getötet und verscharrt - Anklage erhoben

Werl/Essen (dpa). Zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 23-Jährigen aus Werl hat die Staatsanwaltschaft ihren Ex-Freund wegen Totschlags angeklagt. Sie wirft dem 25-Jährigen vor, sich mit der jungen Frau zu einer Aussprache getroffen und sie dann im Streit erwürgt oder erdrosselt zu haben.

„Ich gehe nicht davon aus, dass man ihm ein Mordmerkmal nachweisen kann“, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Thomas Poggel in Arnsberg am Montag. Der 25-Jährige schweige zu den Vorwürfen.

Nach der Tat im April vergangenen Jahres soll der Mann seine Ex-Freundin im Kofferraum seines Leihwagens nach Essen gefahren und dort vergraben haben. Polizei, Familie, Nachbarn und Freunde hatten damals fieberhaft nach der 23-Jährigen gesucht. Im Oktober entdeckten spielende Kinder die Leiche in einem Waldstück in Essen.

Der Verdacht war schon kurz nach dem Verschwinden der jungen Frau auf den Ex-Freund gefallen. Er hatte die Tat abgestritten und geschwiegen. Dennoch war er in Haft genommen worden. Im Zuge der Ermittlungen hatte die Mordkommission auch andere Ex-Freundinnen des Esseners vernommen. Dabei stellte sich heraus, dass er bereits im Jahr 2009 eine heute 30-Jährige in Essen im Verlauf eines Streites gewürgt hatte. „Die Frau hat sich daraufhin von ihm getrennt“, sagte Poggel. Auch dieser Fall wurde nun als gefährliche Körperverletzung mit angeklagt.

Weil der Essener zu den Vorwürfen schweigt, hat die Anklage rund 40 Zeugen benannt. Außerdem liegen bereits mehrere Gutachten vor. Wann der Prozess beginnt, ist nach Auskunft des zuständigen Landgerichtes in Arnsberg noch unklar. Zunächst habe der Beschuldigte die Möglichkeit, zur Anklage Stellung zu nehmen. Erst dann werde über die Eröffnung und eine Terminierung entschieden, sagte eine Gerichtssprecherin.

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