Rekordtemperaturen Festivalveranstalter reagieren auf Hitze und hitzige Gemüter der Netzgemeinde

Düsseldorf. Trinkwasser ist ein Menschenrecht - so weit so gut. Doch, wie gehen die Veranstalter von Open-Air-Events am kommenden Wochenende damit um?

Ärzte raten, viel zu trinken.

Ärzte raten, viel zu trinken.

Foto: dpa/Anna Schwartz Archiv

Immerhin soll es mit bis zu 40 Grad das heißeste Wochenende des Jahres werden. In Köln am Fühlinger See steht zum Beispiel das etablierte Summerjam-Festival auf dem Programm.

Fünf Euro für einen Liter Wasser. Das erzürnt die User auf Facebook. Der Veranstalter hat die Preise mittlerweile angepasst.

Fünf Euro für einen Liter Wasser. Das erzürnt die User auf Facebook. Der Veranstalter hat die Preise mittlerweile angepasst.

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"Shitstorm" für Open-Air-Veranstalter am Baldeneysee

Der DWD warnt "aufgrund eines technischen Defektes" vor Schneeverwehungen.

Der DWD warnt "aufgrund eines technischen Defektes" vor Schneeverwehungen.

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Einen "Shitstorm" erster Güte haben die Macher des "Smag - Sundance OpenAir Festival" am Essener Baldeneysee, bei dem am Samstag auch Shootingstar Robin Schulz auftreten wird, erleben müssen. Am Dienstag erregte ein Post die Aufmerksamkeit der Netzgemeinde, in dem auf die Preise für Wasser auf dem Festivalgelände hingewiesen worden war.

Die Reaktion der User beschreibt der Pressesprecher des Events, Werner von Lindenau, als "Wild West". Bei drei Euro für einen halben beziehungsweise fünf Euro für einen Liter Wasser, sind die Worte "unverantwortlich" und "Abzocke" noch die harmloseren Begrifflichkeiten, unter denen diskutiert wird. "Es ist gut, dass wir durch den Post überhaupt auf das Thema aufmerksam gemacht worden sind. Wir arbeiten derzeit an einer Reaktion", sagt Pressesprecher von Lindenau, der auch Verständnis für den Unmut der potentiellen Besucher hat. Schließlich ist das Mitbringen vom Speisen und Getränken - auch Wasser - tatsächlich verboten. Aber: Im Vergleich zum Vorjahr seien die Preise stabil geblieben, ergänzt von Lindenau im Gespräch mit der WZ.

Update: Die Veranstalter des "Smag - Sundance OpenAir Festival" haben am Mittwoch auf die Kritik reagiert und einen neuen Wasserversorgungsplan entwickelt. Es wird eine Wasserstation mit kostenlosem Frischwasser geben, außerdem wird der Liter Wasser in der Flasche nur noch drei Euro statt wie vorher veranschlagt fünf Euro kosten. Es soll kostenlos Traubenzucker sowie Wassereis an die Besucher verteilt werden.

Zusätzlich wird es eine große "Regendusche" und 2 Badeduschen direkt an der Tanzfläche geben. Auch die Besucher vorne an der Bühne will der Veranstalter mit kostenlosem Wasser versorgen. Für den Fall der Fälle wird es auch eine Flüssigkeits-Notversorgung durch den Rettungsdienst der Johanniter geben.

Ein Liter pro Person auf dem Summerjam

Am Fühlinger See sind die Regeln seit jeher "lockerer". Zum Kölner "Summerjam" dürfen auf die Festivalinsel ein Liter Wasser oder Saft im verschlossenen Tetrapack pro Person mitgebracht werden. "Sowohl dort, aber auch auf dem Campinggelände gibt es wie immer die sogenannten Trinkwasserentnahmestellen", erklärt Jutta Hackland von der Fühlinger See Festival GmbH. Zwar sehe man sich nicht veranlasst, die Regeln generell zu ändern, sie könne sich aber durchaus vorstellen, dass das Sicherheitspersonal auch mal ein Auge zudrücken könnte. Auf den Parkplätzen vier und sieben wird zudem Wasser günstig verkauft: sechs 1,5-Liter-Flaschen zu fünf Euro plus Pfand.

Wetterdienst warnt vor Schneeverwehungen

Vielleicht ist aber auch die ganze Aufregung umsonst: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seinen Abonnenten für das Ruhrgebiet Schneeverwehungen angekündigt. "Durch einen technischen Fehler eines Routers sind dabei heute am Vormittag einige Testmails mit Warnungen vor Tauwetter, Orkan, Schneeverwehungen u. ä. als offizieller Newsletter verschickt worden", entschuldigte sich die Pressestelle des DWD prompt per Mail.

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