Filmreifer Überfall auf Geldboten

Gangster bedrohen Opfer in Düsseldorf mit Maschinenpistolen.

Düsseldorf. Es ist 6.22 Uhr, als Mittwoch zwei Geldboten den Nachttresor einer Sparkassenfiliale im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf leeren. Als die Männer wieder auf die Straße treten, stehen plötzlich zwei mit Sturmhauben maskierte Räuber vor ihnen. Mit Maschinenpistolen bedrohen sie die Boten und nehmen ihnen die Geldkassetten ab. Dann flüchten sie — und bleiben trotz einer großen Fahndungsaktion verschwunden. Die Polizei ist sicher: Es handelt sich um Profis. Die beiden Mitarbeiter der Werttransport-Firma Prosegur bleiben unverletzt, müssen aber wegen eines Schocks im Krankenhaus behandelt werden. Ihr Kollege, der im Wagen wartet, ruft die Polizei.

Nur fünf Minuten später melden Anwohner einer etwa einen Kilometer entfernten Straße ein brennendes Auto. Der Opel Astra brennt komplett aus. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den Fluchtwagen handelt. Die Herkunft des Autos ist noch nicht geklärt. Hundertschaftskräfte durchkämmen das Viertel auf der Suche nach den Waffen — ohne Erfolg. Auch Anwohner werden befragt. Ob sich dabei Hinweise ergaben, „das wollen wir vorerst nicht kommentieren“, so Polizeisprecher Markus Niesczery.

Neben der Höhe der Beute ermitteln die Fahnder jetzt auch, ob den Räubern andere Taten zugeordnet werden können. Im Januar hatten Gangster in Neuss bei einem ähnlichen Überfall hunderttausende Euro erbeutet. Die Ermittlungen könnten aber bis ins Jahr 1999 zurückgreifen: Damals wurden in Duisburg nach einem solchen Raub DNA-Spuren der Ex-RAF-Terroristen Daniela Klette und Ernst-Volker Straub gefunden. Die Polizei will solche Verbindungen weder bestätigen noch dementieren. Aber: „Bei Straftaten dieser Qualität müssen wir davon ausgehen, dass es für die Täter nicht das erste Mal war“, sagt Niesczery.

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