„Focus“: Zweiter Teenager-Mord hätte verhindert werden können

Bodenfelde/München (dpa) - Der zweite Mord eines mutmaßlichen Kannibalen im niedersächsischen Bodenfelde hätte nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ möglicherweise verhindert werden können.

Demnach meldeten sich wichtige Zeugen nicht sofort bei der Polizei. Aus der Anklageschrift gehe hervor, dass die Behörden nicht rechtzeitig entscheidende Hinweise erhalten hätten, schreibt das Magazin in seiner neuen Ausgabe. Ein 26-Jähriger ist angeklagt, im November vergangenen Jahres erst die 14-jährige Nina und einige Tage später den 13 Jahre alten Tobias getötet zu haben.

Der Mordprozess beginnt am Mittwoch vor der Schwurgerichtskammer des Göttinger Landgerichts. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa, soll der mutmaßliche Mörder Körperteile eines seiner beiden toten Opfer abgebissen und aufgegessen haben. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge fanden zwei neunjährige Kinder die Leiche der 14-jährigen Nina - zwei Tage vor dem Mord an dem 13-jährigen Tobias.

Die Mutter eines der Kinder habe die Schilderungen aber als Fantasie gewertet. Außerdem hätten zwei Anwohner nicht auf Hilfeschreie gehört, die sie zum Zeitpunkt des zweiten Mordes gehört hatten. Die Polizei hatte zwar nach Nina gesucht, aber keine öffentliche Fahndung ausgerufen, weil sie nicht von einem Verbrechen ausgegangen war.

Die Mutter des neunjährigen Kindes gab laut „Focus“ wiederum an, dass sie die Polizei gerufen hätte, wenn sie von einem vermissten Mädchen gewusst hätte. Nach Angaben des Magazins wäre Ninas Leiche dann möglicherweise gefunden worden und die Menschen im Ort alarmiert gewesen.

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