Großeinsatz in Kölner Schule - Polizei geht von Fehlalarm aus

Zwei Stunden lang waren Spezialkräfte nach einem Notruf in einer Kölner Schule unterwegs. Dann gab die Polizei Entwarnung: Fehlalarm. Gerüchte über einen bewaffneten Unbekannten hatten zuvor für Aufregung gesorgt.

Ein Spezialeinsatzkommando durchsuchte die Schule. Ein Tatverdächtiger wurde nicht gefunden.

Ein Spezialeinsatzkommando durchsuchte die Schule. Ein Tatverdächtiger wurde nicht gefunden.

Foto: Marius Becker

Köln (dpa/Red). Ein Notruf aus dem Kölner Gymnasium Kreuzgasse hat am Montag einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst - und sich später als Fehlalarm erwiesen. Die Schule in der Innenstadt mit rund 950 Schülern wurde am Mittag geräumt. Schüler hatten berichtet, ein dunkel gekleideter Mann habe einen Gegenstand in der Hand gehabt, der wie eine Waffe aussehe. Daraufhin hatte die Schulleitung einen Notruf abgesetzt.

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei durchsuchte rund zwei Stunden lang das Gebäude. "Wir haben keine verdächtige Person angetroffen und auch keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Wir müssen von einem Fehlalarm ausgehen", sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizei war mit mehreren hundert Einsatzkräften vor Ort. In sicherer Entfernung des weiträumig abgesperrten Geländes warteten die Schüler mit ihren Lehrern auf eine Entwarnung. Zahlreiche Eltern eilten herbei. Es habe Verunsicherung, aber keine Panik gegeben, berichteten Polizei, Lehrer und Schüler. Neben Dutzenden Streifen- und Einsatzwagen standen auch Rettungswagen bereit. Ein Hubschrauber kreiste über der Innenstadt.

Kurzzeitig sorgte eine Meldung für Verwirrung, ein dunkel gekleideter Mann sei festgenommen worden. Tatsächlich handelte es sich aber nur um einen Lehrer. Polizeisprecher André Faßbender stellte entgegen anderslautenden Berichte klar: "Amokalarm ist nicht richtig. Wir hatten einen Notruf, keinen Amokalarm." Es seien auch keine Schüsse gefallen.

Gegen 14.40 Uhr gab die Polizei Entwarnung. Bei der Durchsuchung des Gymnasiums wurde jedoch kein Verdächtiger angetroffen. "Alle Schüler und Lehrer sind körperlich unversehrt", teilte ein Sprecher nach der mehrstündigen Durchsuchung. Ein Kind erlitt demnach einen Schock und wurde wie einige weitere Schüler psychologisch betreut.

Nun soll geklärt werden, wie es zu dem Fehlalarm kam. Man sei in Gesprächen mit Schülern, Lehrern und Schulleitung, teilte die Polizei mit und betonte zugleich: "Grundsätzlich ist es immer richtig, die Polizei zu rufen, wenn man meint, etwas Verdächtiges gesehen zu haben. Wenn es nicht absichtlich oder mutwillig zu einem Fehlalarm kommt, sind wir nicht böse."

Die Schüler berichteten, sie seien nach und nach geordnet aus dem Gebäude geführt worden. Es sei ruhig und nach Notfallplan gehandelt worden, schilderten Lehrer.

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