Gummibärchen-Test: So schmeckt der blaue Goldbär von Haribo

Fans haben lange auf ihn gewartet. Die Geschmacksrichtung Heidelbeere verliert aber klar gegen Waldmeister.

Jaqueline Theis schmeckt keinen großen Unterschied zwischen Waldmeister und Heidelbeere. Sie bleibt doch lieber bei den klassischen Sorten, die sie gerne isst.

Jaqueline Theis schmeckt keinen großen Unterschied zwischen Waldmeister und Heidelbeere. Sie bleibt doch lieber bei den klassischen Sorten, die sie gerne isst.

Foto: Uli Preuss

Solingen. Sechs neue Goldbären-Sorten wird das Unternehmen Haribo im Sommer für einige Zeit auf den Markt bringen. Unsere Zeitung konnte sich am Donnerstag zwei „sortenreine“ Beutel aus der Vorproduktion sichern und bereits jetzt den Test machen. In der Solinger Innenstadt reichten wir den neuen, blauen Bären, Geschmacksrichtung Heidelbeere, zu einer ersten Verkostung — er wird von den Fans im Netz besonders gespannt erwartet. Als Kontrast konnte die neue Sorte Waldmeister probiert werden. Ergebnis: ein klarer Punktsieg für Waldmeister.

Heidi Theunissen erzählt, wie sie mit den Haribo-Produkten aufgewachsen ist. Die neue Sorte Waldmeister findet sie gut — und erkennt sie auch sofort.

Heidi Theunissen erzählt, wie sie mit den Haribo-Produkten aufgewachsen ist. Die neue Sorte Waldmeister findet sie gut — und erkennt sie auch sofort.

Foto: Uli Preuss

Der Blindtest stellte allerdings für viele eine kleine Herausforderung dar. Ronja vom Steeg (19) brauchte eine Weile, bis sie den Waldmeister-Geschmack des dunkelgrünen Bären erraten hatte. „Ungewohnt, aber nicht schlecht“ lautete ihr Urteil über die beiden neuen Geschmacksrichtungen. Waldmeister hatte für sie die Nase vorn. Jaqueline Theis (21) schmeckte keinen großen Unterschied zwischen den Sorten Waldmeister und Heidelbeere. Eigens in den Laden gehen würde sie für die beiden Sorten nicht. Sie bleibt lieber bei den klassischen Sorten, die sie gerne isst: Ananas (weiß), Zitrone (gelb), Orange (orange), Himbeere (dunkelrot), Erdbeere (hellrot) und Apfel (hellgrün).

Jörg Wissenbach ist ein echter „Gummibären-Freak“. Der blaue Heidelbeer-Bär schmeckt für ihn allerdings nach Duschgel. Eileen Jechorek ist von Waldmeister begeistert.

Jörg Wissenbach ist ein echter „Gummibären-Freak“. Der blaue Heidelbeer-Bär schmeckt für ihn allerdings nach Duschgel. Eileen Jechorek ist von Waldmeister begeistert.

Foto: Uli Preuss

Wir trafen auch einen echten „Gummibären-Freak“. Jörg Wissenbach (51) war sofort von der Idee begeistert, die neuen Sorten zu probieren. Die Leidenschaft für den blauen Bären kühlte allerdings schnell ab. „Er schmeckt nach Duschgel“, befand Wissenbach. „Oder nach nix.“ Eileen Jechorek (27) hatte derweil ihren Gefallen an den neuen, grünen Bären gefunden. „Ich liebe Waldmeister“, rief sie und griff direkt noch einmal in die Dose. „Freak“ Wissenbach schnappte sich ebenfalls die grünen Bären und fasste die blauen nicht mehr an.

Heidi Theunissen (70) war ebenfalls für eine Spontan-Verkostung zu haben. „Wir werden hier in Solingen ja mit Haribo alt“, erzählte sie. Kinder und Enkel versorgt sie mit den Süßigkeiten. Waldmeister schmeckte ihr gut — und richtig benennen konnte sie die Sorte auch sofort. Heidelbeere sage ihr ebenfalls zu, erkannt hätte sie den Geschmack aber nicht. Besonders mag Theunissen die kleinen Päckchen, die sie in ihrem Kantinen-Theater an Kinder verteilt — gesponsert übrigens von Haribo.

In der Bonner Zentrale ist man über den blauen Goldbären mit der Geschmacksrichtung Heidelbeere ganz besonders glücklich. „Wir wurden immer wieder nach dieser Farbe gefragt“, sagte Marco Alfter, Sprecher des Bonner Unternehmens. Für die neuen Sorten im Sommer wurden zwölf Geschmacksrichtungen im Internet vorgestellt, je zwei Sorten traten wöchentlich gegeneinander an.

Demnächst werden die Gewinner im Solinger Werk in Gräfrath produziert. Ab Juli gibt es Heidelbeere, Waldmeister, Kirsche, Grapefruit, Melone, und Aprikose dann zusammen in einer Tüte im Handel.

Seit Jahrzehnten schon forderten die Gummibärchen-Esser immer wieder die Farbe Blau. „Wir haben aber vor 25 Jahren auf natürliche Farben umgestellt und konnten nicht reagieren, denn damals gab es keinen natürlichen blauen Farbstoff“, sagte Alfter.

Die Technik macht allerdings auch in der Gummibären-Produktion Fortschritte. Eine blaue Algenart mache es jetzt möglich, dass ein blauer Farbton hergestellt werden könne, der für das Produkt geeignet sei.

Und einen großen Fan der blauen Bären konnten wir doch noch finden: Gummibären-Experte Jonah Nakaten (5), der eine Packung mit den klassischen Sorten hatte und sich über die Abwechslung freute, war sofort im Bilde: „Blaubeere“, sagte er begeistert und fand: „Die Schlumpfbären sind lecker.“

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