Die anschließende Reiswein-Dusche ist sicherlich für die meisten Menschen verzichtbar — und erst recht das abrupte Ende der Wellness-Kur beim Schlachter. Das Procedere ist kein Verwöhn-Urlaub, sondern gängige Aufzuchtpraxis bei Kobe-Rindern aus Japan.

Luxus-Fleisch aus allen Ecken der Welt wird auch in Deutschland immer gefragter. Gerade zur Weihnachtszeit lassen sich Viele nicht lumpen und setzen auf Extravaganz auf dem Teller. Sei es Bisonfleisch aus Texas, Chianina-Rind aus Italien oder Schinken vom iberischen Schwein.

Wolfgang Otto, Geschäftsführer des Edelfleisch-Lieferanten „Otto Gourmet“ aus Heinsberg , sagt: „Wir machen in der Vorweihnachtszeit rund 25 Prozent unseres Jahresumsatzes.“

Großer Renner sei das Wagyu-Rind aus Nebraska, quasi das amerikanische Pendant zum Edelrind aus Japan. Je nach Zuschnitt kostet ein 300 Gramm Wagyu-Steak zwischen 25 und 170 Euro. Der besondere Geschmack des Fleisches komme durch Futter, Genetik und das Schlachtalter zustande — nicht durch Massagen.

Den Verbrauchern schmeckt es jedenfalls — auch wenn die langen Lieferwege für Edel-Fleisch bei Umweltschützern in der Kritik stehen. In diesem Jahr erreichte der Preis für amerikanisches Rindfleisch an der US-Rohstoffbörse CME aufgrund der hohen Nachfrage einen Rekordwert.

Und Wolfgang Otto verzeichnet eine gestiegene Nachfrage nach sogenannten Fleisch-Querverkostungen. „Das darf man sich wie eine Weinverkostung vorstellen, nur mit unterschiedlichen Fleisch-Spezialitäten“, erklärt der Geschäftsführer.

Nicht nur Besserverdiener greifen übrigens zu Rind und Schwein aus Übersee. Es gebe laut Otto auch Studenten, die sich zu Weihnachten ihr Stück Traumfleisch „vom Mund absparen“. Alternative ist die Wagyu-Bratwurst im Dreierpack — für nur 14,90 Euro.

Infos im Internet: otto-gourmet.de