Sicherheitstraining NRW-Innenminister Jäger (SPD) will Biker bremsen

2015 sind bisher mehr als 20 Motorradfahrer in NRW gestorben, weil sie zu schnell unterwegs waren. Innenminister und Polizei verschärfen ihre Kontrollen.

Sicherheitstraining: NRW-Innenminister Jäger (SPD) will Biker bremsen
Foto: dpa

Düsseldorf. Mehr gezielte Geschwindigkeitskontrollen und Verwarngelder für Raser: Im Kampf gegen die hohe Zahl an tödlichen Motorradunfällen hat die Polizei in NRW ihre Präsenz auf den Straßen — vor allem in der Eifel sowie im Sieger- und Sauerland — deutlich verstärkt. Auch die Straßen rund um Wuppertal Solingen und Remscheid werden verstärkt kontrolliert. Das Bergische Land gilt mit seinen kurvenreichen Strecken als Biker-Hochburg.

250 Polizisten wurden zusätzlich für die Schwerpunktkontrolle am Premierenwochenende am 21./22. Juni eingesetzt. Seitdem gibt es regelmäßig an allen Wochenenden entsprechende Kontrollen. Beamte des Verkehrsdienstes Wuppertal, die auch für Solingen und Remscheid zuständig sind, haben alleine am vergangenen Wochenende 560 Biker kontrolliert. Der Spitzenreiter brachte es auf 179 Kilometer pro Stunde — 90 waren an dieser Stelle erlaubt, wie eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei mitteilte.

Zusätzlich will die Politik die Zweiradfahrer auch ermutigen, an einem Fahr- und Sicherheitstraining teilzunehmen. „Es ist wichtig, den richtigen Umgang mit seinem Motorrad zu üben, um auch bei schwierigen Brems- und Ausweichmanövern die Maschine beherrschen zu können. Das kann Leben retten“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Bei einer Info-Veranstaltung heute in Kreuzau (Eifel) will das Ministerium speziell Fahranfänger und Wiedereinsteiger ermutigen, an einem Sicherheitstraining teilzunehmen. Der Forschungsleiter des Instituts für Zweiradsicherheit in Essen betonte, regelmäßige Sicherheitstrainings seien wichtig. „Das gilt für den alten Hasen und den Anfänger.“

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien bereits doppelt so viele Motorradfahrer getötet worden wie im Vorjahr, betonte Jäger. „Bis Ende Mai starben 34 Biker — 22 von ihnen, weil sie deutlich zu schnell unterwegs waren.“ Insgesamt sinke die Zahl der Motorradunfälle aber, betonte das Institut für Zweiradsicherheit.

Das Problem mit dem Tempo ist geblieben. Mit 145 Kilometern pro Stunde fuhr der Rekordhalter bei der Blitz-Aktion am vergangenen Wochenende im Märkischen Kreis über die Landstraße — mehr als doppelt so schnell wie die erlaubten 70. Mehr als 900 Motorradfahrer hatte die Polizei am Sonntag kontrolliert. Immer wieder stelle man außerdem fest, dass Motorräder nicht verkehrssicher sind, berichtete die Polizei gestern. An 26 kontrollierten Fahrzeugen sei das Reifenprofil mangelhaft gewesen.

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