Kirche am 24.12. — wegen Überfüllung geschlossen

Fast jeder zweite Bundesbürger geht Weihnachten zum Gottesdienst. Und 63 Prozent der Deutschen glauben an Gott.

Düsseldorf. Wenn die Umfrage des „Focus“ die Wahrheit in Deutschland widerspiegelt, dann wird es Weihnachten in den Gotteshäusern zwischen Flensburg und Passau wieder ziemlich eng zugehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass viele Kirchen gegen Mitternacht schlicht wegen Überfüllung geschlossen werden müssen, ist groß.

Zwar hat die Umfrage ergeben, dass 53 Prozent der Deutschen Heiligabend oder an den Weihnachtstagen weder Messe noch Gottesdienst besuchen werden. Wenn aber die übrigen 47 Prozent ihre gegenteilige Ankündigung wahr machen, gehen den Kirchen die Gesangsbücher aus.

Dafür sprechen schon die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach sind 24 Millionen der etwa 82 Millionen Deutschen Mitglieder der evangelischen Kirche. Die römisch-katholische Kirche zählt etwa 25 Millionen Schäfchen.

Für die CDU könnte es sinnvoll sein, ihre Mandatsträger über die Feiertage zum Kirchgang zu verpflichten. Weil 74 Prozent ihrer Anhänger sich als gläubig bezeichnen, ist die Chance recht groß, etwa in der Christmette auf potenzielle Wähler zu treffen.

Für die Linken dagegen lohnt sich das kaum. Lediglich 39 Prozent der Anhänger linker Parteien bezeichnen sich als gläubig. Auf der Suche nach Wählern können Gysi, Bisky, Ernst, Lötzsch und Co. sich am kommenden Wochenende den Weg in die Gotteshäuser tendenziell also sparen. Die Kirchen sind aber auch ohne sie voll genug.

Insgesamt geht es mit dem Glauben in Deutschland jedoch bergab. Nur noch sechs Prozent der Deutschen sprechen ein Tischgebet. 1965 war es noch fast jeder Dritte. Und auch die Bibel lesen nur noch fünf Prozent aller Bundesbürger. Red

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