Gabrielle Giffords: Die Kämpferin

Gabrielle Giffords bewirkte ein kleines Wunder: Monatelang hatten sich Demokraten und Republikaner im US-Abgeordnetenhaus bekriegt. Aber dann, just in den entscheidenden Minuten der Abstimmung über den Schulden-Kompromiss, war davon plötzlich nichts mehr zu spüren — wenigstens für den Moment.

Niemand blickte mehr auf die Tafel, die gerade anzeigte, dass noch rund 20 Stimmen zur Billigung der Gesetzesvorlage fehlten. Alle schauten auf Giffords — eine zierliche Frau in blaugrüner Jacke, mit großen Brillengläsern, kurzen Haaren und einer sichtbaren Narbe auf der Kopfhaut. Jubel brach aus, tosender Applaus. „Gabby is back“, rief jemand.

Ein Attentäter hatte der Demokratin Giffords am 8. Januar in Arizona in den Kopf geschossen. 90 Prozent der Menschen mit derart schweren Verletzungen überleben nicht, sagen Experten, aber Gabby überraschte alle. Beharrlich machte sie Fortschritte, mit ihrem Mann, dem inzwischen pensionierten Nasa-Astronauten Mark Kelly als Stütze. Mit der Rückkehr der 41-Jährigen hatte kaum jemand gerechnet — bis auf einige wenige Parlamentarier, die vorher eingeweiht worden waren.

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