Gerhard Schröder: Der treue Freund

Gerhard Schröder (SPD), Altkanzler, sieht im russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz Protesten gegen Wahlfälschungen weiter einen lupenreinen Demokraten. Der 67-Jährige sagte: „Ich habe nichts daran abzustreichen.

Ich glaube, dass er ernsthaft sein Land auf eine wirkliche Demokratie hin orientiert. Dass da noch eine Menge zu tun ist, weiß niemand besser als er selber.“

Schröder ergänzte, an der Debatte über Wahlfälschungen wolle er sich nicht beteiligen, da er keine eigenen Erkenntnisse darüber habe. Er sei sich aber nicht ganz sicher, ob bei den Einschätzungen von Wahlbeobachtern aus Deutschland „nicht Vorurteile größer sind als Urteile“.

Schröder gilt seit seiner Kanzlerschaft (1998 bis 2005) als Freund Putins. Beide hatten 2005 den Bau einer Ostsee-Pipeline auf den Weg gebracht. Zum Bau wurde ein Joint Venture gegründet, das seit 2006 Nord Stream heißt und seinen Sitz in Zug in der Schweiz hat. An Nord Stream ist der russische Gasmonopolist Gazprom mit 51 Prozent beteiligt. Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses. Die Bezeichnung „lupenreiner Demokrat“ hatte Schröder schon vor Jahren für Putin gewählt. dpa

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